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238 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 4. Heft. (April 1925.)
zutreten brauchen, auch bei ihr die telekinetischen Wirkungen von Leil-
fähigkeitsänderungen in der umgebenden Luft begleitet sein werden.
Ich will hiermit meine Ausblicke auf Zukunftsmöglichkeiten für
heute beenden. Ich denke aber bald darauf zurückkommen zu können,
im Anschluß an eine etwas ausführlichere Mitteilung meiner eigenen
bisherigen Ergebnisse der Untersuchung von periodischer Telekinese, wie
ich sie bei den Medien „Femme masquee" und Frau R. erhalten habe.
Wenn auch Prof. W. in gewisser Richtung bereits erfreulicherweise weit
über meine mit Frau R. erzielten Resultate hinausgelangt ist, so habe
ich auf Grund meiner eignen, zwangsweise bereits beendeten Versuche
mit Frau R. doch noch einige Gesichtspunkte zur Behandlung zu stellen,
die für die Aufklärung des Problems der periodischen Telekinese von
Wert sein werden. Mit Prof. Winther bin ich einig in der Auffassung,
daß die periodische Telekinese, die durch die periodische Projektion
relativ kleiner Quanten von medium istischer Energie sich auszeichnet,
in gewissem Sinne eine neue Art von Telekinese darstellt, ein Phänomen
jedenfalls, dessen analytische Untersuchung, wie ich letztens
in Kopenhagen schon hervorgehoben habe, wahrscheinlich eher zur Aufhellung
des Wesens der vorläufig so genannten mediumistischen Energie
beitragen wird, als die Untersuchung der gröberen telekinetischen Erscheinungen
der kräftigeren Medien, *)
Aus der D. G. W. O.
Als erstes Heft der Veröffentlichungen der D. G. W. 0. sind Ende
vorigen Jahres die Grundversuche auf dem Gebiete der psychischen
Grenzwissenschaften" von Professor Dr. Christoph Schröder erschienen
(Pyramiden-Verlag, Berlin). Diese Veröffentlichung legt in gleicher
Weise Zeugnis ab von der streng kritischen, unvoreingenommenen Einstellung
des Verfassers gegenüber den sogenannten okkulten Phänomenen
, wie auch von der typischen Methodik und Sicherheit eines
Forschers, der die auf anderen Gebieten der Wissenschaft erworbenen
experimentellen reichen Erfahrungen auf dieses so heiß umstrittene
Gebiet überträgt und dadurch in einem mustergültig klaren Aufbau
der gedanklichen Entwicklung zu beachtenswerten Ergebnissen gelangt.
In der vorliegenden Arbeit handelt es sich um die Untersuchung
solcher Wahrnehmungen, die weder durch Hypnose, noch durch Gedan-
*) Bemerkt sei hier noch, daß die letzten Seiten dieses Aufsatzes
gleichzeitig Ausführungen darstellen, von der am Schlüsse der Mitteiluug
über Errichtung eines nationalen Laboratoriums für parapsychologische
Forschung" in London (an anderer Stelle dieses Heftes) angekündigten
Art, indem sie die Notwendigkeit höchster technischer Vollendung der
experimentellen Hilfsmittel für die Erforschung der paraphysischen Phänomene
näher beleuchten Es ist jedenfalls klar, daß zur gleichzeitigen
Registrierung der Pendelschwingungen, des Pulses, der Atmung, der Lufttemperatur
, der Körpertemperatur des Mediums, sowie der Leitfähigkeit
der Luft eine wesentlich kompliziertere instrumenteile Einrichtung nötig
ist, als sie Prof. W. auf Grund der ihm verfügbaren Mittel bis jetzt hat
anwenden können.
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