Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 279
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Quade: Das Rätsel unseres Körperaufbaues.

dene Stoffe bilden, wie sie ein Lebewesen braucht — konstruieren
mußten. Od von genügender Spannung findet sich wohl auf einigen
Orten der Erde, z. B. da, wo sich unterirdische Wasserläufe kreuzen,
wo Pflanzenstoffe verwesen, wo Wasser im Fall zerstäubt. Aber die
Bindung an solche Stätten hätte den größten Teil der Himmelskörper
unbewohnbar für Tiere gemacht. So mußten sie Selbsthersteller ihres
Betriebsstoffes, des Odes, werden, d. h. ihr Körper mußte so eingerichtet
werden, daß er nicht nur mit Hilfe gespannten Odes Bewegungen ausführen
konnte, sondern daß er auch dieses Od produzierte.

Es gibt auf Fabrikhöfen kleine Motoren, die mit Preßluft betrieben
werden. Ihr Aktionsradius ist nur gering, weil die Preßluft
nach kurzer Zeit verbraucht ist und dann wieder neue Luft von einer
großen Maschine bezogen werden muß. In solcher Lage befänden sich
etwa Wesenheiten, die das Od der Luft über Sumpfwiesen oder an
Wasserfällen entnehmen müßten, um physikalische Wirkungen zu vollbringen
. Sie könnten sich nicht weit von der Odquelle entfernen. Das
gilt z. B. von den Naturgeislern, die, wenn sie sich Menschen zeigen
wollen, an gewisse derartige Orte gebunden sind, oder von den Geistern
Verstorbener, die nur in der Nähe des Od liefernden Mediums oder
auch eines unterirdischen Wasserlauf es „spuken" können.

Die irdischen Tiere und Menschen beschaffen sich ihr Betriebsod
durch Verbrennung der Nahrung. Es dürfte keinen Weg geben, der so
relativ unabhängig und freizügig macht, als die Oderzeugung durch
Oxydation chemischer Stoffe, die die Pflanzen liefern. Wo die Pflanze
noch gedeiht — die Untersuchung ihres Aufbaus unter dem Gesichtspunkt
der Odlehre ist ein Kapitel für sich —, kann auch das Tier
leben. Es braucht sich nur die Pflanze ganz oder zum Teil einzuverleiben
, das Unbrauchbare wieder auszustoßen, das Lösbare und leicht
Verbrennbare, d. h. „Verdauliche", unter geeigneter Sauerstoff Zuführung
zu verbrennen und das so erzeugte Od dem für die Bewegung
geschaffenen System zuzuführen.

Diesem Prinzip entsprechend sind fast alle Tiere gebaut, mögen
sie nun den im Wasser gelösten Sauerstoff durch ihre ganze Körper-
oberfläche oder nur bestimmte Körperringe bzw. besondere Organe,
wie die Kiemen, aufnehmen, oder den Sauerstoff der Luft durch die
Haut, durch die Tracheen genannten Luftlöcher (bei den Insekten)
oder die Lungen. Die Odproduktion erfolgt nur zum Teil am Ort der
Sauerstoffaufnahme. Wo ein Blutkreislauf vorhanden ist, wird der
Sauerstoff an die Stelle geführt, wo das Triebmittel benötigt wird,
d. h. in das motorische System, die Muskeln selbst. Bei Warm- wie
Kaltblütern sind Energieerzeuger und Ueberträger — Dampfkessel und
Kolbengetriebe — im Muskelgewebe aufs engste miteinander vereint.

Die Steuerung aber erfolgt bei allen etwas höher entwickelten
Organismen, nämlich denen, die ein Nervensystem entwickelt haben,
von einer entfernteren Nebenstelle oder einer Zentralstelle, die noch
weiter abzuliegen pflegt, aus. Da nun, wie wir hörten, die Nerven
odische Impulse leiten, so ist auch das gesamte Nervensystem in seiner


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