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v. Schrenck-Notzing: Der Okkultism. im Lichte gegn. Kritik. 307
Schwindel und Taschenspielerei. Harry Price besitzt sogar eine Bibliothek
von über 5ooo Bänden, die sich mit der Kunst der Zauberei beschäftigen.
Zu diesen Gelehrten tritt der in Deutschland bekannte Medienentlarver
Rechtsanwalt Dr. B o hn , Breslau. Die genannten drei Fachmänner
haben auf Grund eingehendster Prüfung sich für die Echtheit der
Phänomene bei Willy Sch. ausgesprochen.
Es ist natürlich unmöglich, alle Bemerkungen, die Landgerichtsdirektor
Hellwig in seinen zahlreichen Aufsätzen über denselben Gegenstand
vorgebracht hat, zu erörtern, dagegen mögen einige in den verschiedenen
Artikeln wiederkehrende Hauptpunkte hier zur Sprache
kommen.
Auf Seite 59, Heft 1—3 der Monatsschrift für Kriminalpsychologie
behauptet Hellwig, die 60 Berichte meines Werkes „Experimente der
Fernbewegung'' seien meistens auszugsweise wiedergegeben. Diese
Behauptung entspricht nicht der Wahrheit, weil sich jener Anwurf nur
auf höchstens acht Berichte beziehen könnte. Von den 33 publizierten
Aufzeichnungen wissenschaftlich interessierter Teilnehmer
(größtenteils Sitzungsberichte) im zweiten Teil meines Buches ist lediglich
der Anfang des Berichts von Karl Krall weggelassen, da er absolut
farblos ist und nichts enthält, was nicht schon in der Schilderung
von Marcinowsky über dieselbe Sitzung mitgeteilt worden ist.
Was nun das Kapitel „Urteile und Sitzungsberichte
von Hochschullehrern des In- und Auslandes" betrifft,
so war im wesentlichen beabsichtigt, die Stellungnahme der einzelnen
Gelehrten zu den Phänomenen wiederzugeben, nicht aber ein Abdruck
der Protokolle. Wo diese Berichte länger ausgefallen sind, wie bei
Professor Siegfried Becher, den Professoren Zimmer, Gruber
, Seuffert und V e i 1, bestand der Wunsch der Autoren zur
vollständigen Wiedergabe ihrer Niederschriften, während die übrigen
Herren sich größtenteils mit dem Abdruck der Schlußurteile ihrer Berichte
einverstanden erklärten. Zu aller Sicherheit wurde noch einzelnen
in München wohnenden Gelehrten der Text vorher telephonisch
mitgeteilt. Die Professoren Messer und Oesterreich haben ihre
ausführlichen Berichte an anderen Stellen veröffentlicht, außerdem
sind von Professor Messer und seiner Frau Protokolle über die Sitzungen
im Psychologischen Institut im ersten Teil des Werkes enthalten.
Wenn Herr Landgerichtsdirektor Hellwig den Inhalt des Werkes
„Experimente der Fernbewegung" als unvollständig oder nicht befriedigend
empfindet, so hat das offenbar eine ganz andere Ursache. Aus
seinen sämtlichen Artikeln geht nämlich hervor, daß e r meine Darlegungen
über die Experimente mit Willy Sch. in
meinen sonstigen Büchern überhaupt nicht kennt,
denn ein absichtliches Ignorieren kann ich unmöglich annehmen. So finden
sich schon in dem Werk „Physikalische Phänomene des
M ediumi s m u s" (Seite 172 ff.) auf 8 Seiten Aufzeichnungen über
Beobachtungen an Willy Schneider. Meine erste größere Veröffentlichung
„M a t e r i a 1 i s a t i o n s e x p e r i m e n t e m i t Willy Sc h.'k
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