Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 331
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Busch: Antwort an Herrn Gymnasialprofessor Chr. Schröder. 331

mehrere Phänomene, meist in Dunkelheit ohne Kontrolle, auch im
Hellen fiel ein Scherben. Auffällig war, daß dieser Apport stattfand, als
<lie anwesenden Herren sich über ein Buch neigten und niemand das
Medium beobachtete, im übrigen waren die Erscheinungen weder überzeugend
noch verdächtig.

In der Zusammenkunft vom 27. März i(pf\ waren einige Klopfund
Berührungsphänomene vor hergegangen. Ich nahm dann rechts
neben dem Medium Platz. Prof. S. saß am Kopfende des Tisches, rechts
von ihm an der Breitseite Frau V., dann ich. Als ich mich eben niedergesetzt
hatte, wurde stark an meinem Stuhl gerückt, etwa so, wie wenn
jemand die Fußspitze um das Stuhlbein gelegt habe und kräftig daran
ziehe. Als ich hinsah, bemerkte ich noch, daß sich die Muskeln im
rechten mir benachbarten Oberschenkel des sonst zur Zeit ganz ruhig
sitzenden Mediums bewegten, als ob es den Fuß zurücksetze. Der Fuß
selbst stand, nicht sichtbar, unter dem Tisch.

Einige Zeit später war, wie Herr S. selbst erwähnt. Aufmerksamkeit
und Blickrichtung der Anwesenden auf ein Büfett gerichtet, das am
anderen Ende des Zimmers, von Herrn S. ausgerechnet in der linken
Ecke stand, also dem Medium genau diagonal gegenüber , so daß alle von
ihm abgewendet waren. Ich beobachtete es inzwischen im seitlichen Gesichtsfelde
, worin ich durch experimentalpsychologische Arbeiten geschult
bin. Da sah ich, wie Frau V. sich nach vorn lehnte, die rechte
Hand ging rasch hinter den Rücken und kam wieder nach vorn, während
sie sich gleichzeitig im Stuhl zurückwarf. In diesem Augenblick fiel
links seitlich vor dem Medium hinter Herrn S. an der Korridortür ein
Stein nieder. Der herumgereichte Stein war lau, nicht kalt , wie ein Stein
von der Straße.

Es war nicht zweifelhaft, sie hatte den Stein mit der rechten Hand,
hinter ihrem Rücken über die linke Schulter weg im Bogen geworfen,
die zwischen der beobachteten Bewegung und dem Auffallen liegende
Zeit entsprach dem genau.

(Die Frage ob dabei ein Trancezustand des Mediums, eine Bewußt
seinstrübung oder Bewußtseinsspaltung, vorlag oder nicht, lasse ich hier
un erörtert. Mir sind aus der Phänomenik der Frau V. sowohl Erscheinungen
die für, wie solche, die gegen diese Annahme sprechen bekannt. )

Es war mir sofort klar, daß Frau V. von meiner Beobachtung nichts
erfahren dürfe, ich sie aber umgehend bestimmten, mir als erfahren und
zuverlässig bekannten Herren der Berl. okkulten Kreise mitteilen müsse,
damit sie durch eine ungestörte Nachprüfung sich selbst überzeugen
könnten. (Ich selbst reiste anderen Tags ab,)

Nicht lange nachher brachen wir auf. Auf dem W ege zur Tram -
balmhaltestelle äußerte Prof. S., es sei schade, daß diese Phänomene
immer aufträten, wenn man nicht hinsehe. Ich erwiderte, man müsse
im seitlichen Gesichtsfeld beobachten (eine Methode, die Herrn S. natürlich
unbekannt war^, ich hätte das getan und etwas Auffälliges bemerkt
. Er drängte mich; es ihm mitzuteilen. Da ich ihm schon damals
nicht recht traute, sagte ich, versprechen Sie mir unbedingte Verschwie-


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