Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 333
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Busch: Antwort an Herrn Gymnasialprofessor Chr. Schröder. 333

sie liegt, soweit sie nicht schon vom Rücken verdeckt ist, in ihrem größeren
und langsameren Teil oberhalb der Blicklinie. Die Beobachtung
ist deshalb so schwierig, weil der Werfende, wenn man den Stein fallen
hört, schon wieder ganz ruhig und scheinbar unbeteiligt dasitzt. Ist man,
wie bei Frau V. stundenlang in angeregter Unterhaltung beisammen und
in einem unbekannten Moment, wenn gerade die Aufmerksamkeit abgelenkt
ist, findet ein einziger Apport statt, so gehört schon Glück dazu,
überhaupt etwas zu sehen.

Ich bin bereit vor jeder Gesellschaft, die den Trick nicht kennt,
unter den gleichen Bedingungen wie das Medium diese Phänomene hervorzubringen
, ohne daß jemand sieht, wie es zustande kommt. Ich würde
mich freuen, wenn Herr S. seine mehrfach ausgelobten M. iooo.— auch
hierfür aussetzen würde. Er mag eine Vertrauensperson in die Sitzung
entsenden, ihn selbst lehne ich allerdings ab, um seinen Erinnerungsfälschungen
aus dem Wege zu gehen.

Wenn nun Herr S. behauptet, die Flugbahn sei für mich offen
verfolgbar gewesen, und habe bei ihm selbst nahezu in direkter Blickrichtung
gelegen, so daß wir den Stein hätten fliegen sehen müssen, so
beweist er damit, daß er wahrhaftig heute noch nicht begriffen
hat, wie die Sache zuging. Er gibt selbst zu, daß er nach dem Büfett
ihm links gegenüber sah, und nun soll die Flugbahn, die rechts neben
und hinter ihm vorbei ging, in seiner Blickrichtung gelegen haben!
Ich möchte wohl einmal wissen, was für ,,lNachver suche'' er eigentlich
angestellt hat, denn der Trick, um den es sich handelt, ist ihm offensichtlich
immer noch nicht klar. Schade auch, daß seine „physikalischen"
und sonstigen Studien ihn nicht darüber belehrt haben, daß man die
größten Gegenstände nicht sieht, wenn man nicht hinsieht. Auch für
mich lag die Flugbahn, wie für jeden, der sich in die geschilderte Situation
hineinversetzen kann, ohne weiteres klar ist, viel zu weit seitlich,
die Wurfbewegimg selbst fand hinter dem Rücken des Mediums statt und
bei der beobachteten Handbewegung war ja der Stein durch den Handrücken
verdeckt!

Uebrigens schrieb mir Herr S. selbst, daß nicht lange nachher
Frau V. zu Hause einen hysterischen Zustand hatte, dabei fiel ein Stein,
ein zweiter wurde ihr au s d er Ha nd g e n o m m e n. Das spricht entschieden
auch dafür, daß die Steine sich vor dem Fliegen in ihrer Hand
befinden.

Wie ferner Herr S. aus den protokollarischen Niederschriften der
Damen, die zugestandener Maßen nichts gesehen haben, meine Beobachtung
widerlegen will, dürfte sein Geheimnis bleiben. Auch die Fähigkeit
aus dem Gehör auf ein Fallen des Steines aus i m Höhe zu schließen
, ist ihm allein eigentümlich. Hätte doch Gott in seiner Güte ihm nur
ein kleines Spürehen experimental-psychologischer Kenntnisse verliehen,
dann würde er wissen, daß man aus dem Gehör über Richtung und Entfernung
annähernd gar nichts schließen kann. Jeder Bauchredner kann
ihm das beweisen. Und dabei soll, wie er mir schreibt, der Stein aus
einer Höhe von i m kommend ,,im ganzen noch dreimal aufgefallen


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