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Schröder: Schlußwort zu der vorst. Entgegn. v. Alfred Busch. 337
wandern, um dort wieder in Materie zurückzuverfallen. Sie widersprechen
unseren bisherigen Erfahrungen weit mehr, als Materialisationen
, Telekinese und alle sonstigen okkulten Phänomene, und zugleich
sind sie die am wenigsten beglaubigten und am leichtesten nachzuahmenden
. So lange eine Erklärung im Rahmen unserer Erfahrungen möglich
ist, wird man sie anzunehmen haben.
Bei Frau V. habe ich eine ausgesprochene Trick-
b e w e g u n g genau gesehen, zu meiner Ueberraschung, denn
diese Methode kannte ich bis dahin noch gar nicht — von einer etwa vermuteten
Beobachtungsfälschung durch eine bestimmte Erwartung kann
also auch nicht die Rede sein. Ich habe nachgewiesen und kann es
jedermann zeigen, daß man mit dieser Bewegung die Apporte
nach geringer Uebung hervorbringen kann. Tauchen solche Verdachtsmomente
auf, so ist dem Medium und der Sache durch Schimpfen und
Polemikenschreiben nicht zu helfen, sondern nur durch eine Prüfung
seiner Leistungen unter genauester Kontrolle, wie sie z. B. Schrenck-
Notzing verlangt und wie es bisher bei Frau V. noch nicht geschehen
ist.
Prof. Schröder legt mir unwissenschaftliche Voreingenommenheit,
ungezügelten Ablehnungsfanatismus usw. zur Last. Das tut er restlos
bei allen Gegnern, es ist ja so bequem. Beweisen kann man es nicht
und braucht es daher auch nicht, auf unbefangene Gemüter macht es
aber immer noch Eindruck. Daß ich kein grundsätzlicher Gegner des
Okkultismus bin, hat er trotz unserer angeblichen Unterhaltungen nicht
herausbekommen, sonst würde er ^wissen, daß ich die Bedeutung von
exakten Untersuchungen, wie — um nur einige zu nennen — die von
Wasiliewski, Tischner, Kröner, Bruck und Schrenck-Notzing-Dirigwall
(in diesen Studien) anerkennen und auch öffentlich anerkannt habe.
Ueber Herrn Gymnasialprofessor Schröder habe ich hier nichts
mehr zu sagen. Es genügt wohl auch. Ich kann ihm aber verraten, daß
wissenschaftliche Okkultisten, wenn sie an Herrn Schröder denken, im
stillen Kämmerlein die Hände ringen und seufzen: Gott schütze den
Okkultismus vor seinen Freunden, vor seinen Feinden wird
er sich schon selber schützen! *)
Schlußwort zu der vorstehenden Entgegnung von Alfred
Busch auf meine im C-Teil der „Pseudo-Entlarvungen"
enthaltene Kritik.
Von Prof. Dr. Christoph Schröder, Berlin-Lichterf elde-Ost.
„Was lange währt, wird gut!" Und sie ist wirklich nicht nur gut,
sie ist unübertrefflich geworden, diese Entgegnung des Herrn Dozenten
Prof. Dr. Alfred Busch zu Köln a. Rh. „Genau" (s. folg.) nach Form
und Inhalt in dem Geiste gehalten, der mir Anlaß zu meiner .Kritik
*) Anm. d. Red. Wir bringen die vorstehenden Ausführungen in
Beachtung des Spruches: Audiatur et altera pars! Sie kommen jedoch
reichlieh spät, und es erscheint sehr bezeichnend, daß der Verfasser indem
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