Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 399
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Peter; Sind Taschenspieler nötig zur Medien-Entlarvung? 399

widert er: .Das sehe ich auch; aber ich selbst habe mit dem Wärter dort
gestern am Abend die Hand verbunden und niemand hat seitdem dies
Zimmer betreten/ , Auf wickeln!' befiehlt der Generalarzt, greift eifrig
selbst mit zu und dann bricht er los: .Aber, Herr Stabsarzt, was soll das
heißen? Sie berichten, die Hand muß abgenommen werden und die
Wunde ist ja nahezu verheilt! Ich habe große Lust, Sie wegen Falschmeldung
in Strafe zu nehmen!' — Finger und Hand waren heil. So die
Erzählung von Graf Ubaldini. Ich kenne Ubaldini nun schon über
4o Jahre. Im Frühjahr 1914 habe ich die Hand und den Finger noch
heil in meiner Hand gehalten. In Erinnerung dieser Erlebnisse Ubaldinis
gab die Kriegs Weissagung mir doch zu denken."

Sind Taschenspieler nötig zur Medien-Entlarvung?

Von Josef Peter, General a. D.

Entlarvung aller Medien ist der heiße Wunsch des Skeptikers, denn
er zweifelt nicht einen Augenblick, daß alle Medien betrügen und demzufolge
zu entlarven sind. Es ist zwar nicht wahr, daß alle Medien betrügen
, aber das weiß der halsstarrige Skeptiker nicht oder er will es
nicht wissen. Die Literatur hat Fälle aufgezeichnet, welche zeigen, daß
bei sog. Entlarvungen oftmals nur die Ignoranz des täppisch zugreifenden
Zweiflers entlarvt ist.

Andererseits ist nicht zu leugnen, daß die Medien sehr geneigt erscheinen
, sich ihre schwere Aufgabe zu erleichtern und zur Täuschung
zu greifen, sobald man ihnen Gelegenheit hierzu gibt. Allein man darf
nicht vergessen, daß das Medium sich in einem Zustand befindet, in
weichern es für sein Tun nicht verantwortlich zu machen ist. Nur ein
Medium, das im vollen Wachbewußtsein die Vorkehrungen trifft, zu
betrügen, ist zu verurteilen. Uebrigens sind solche Medien selten, und
sie können nur harmlose Sitzungsteilnehmer betrügen, die selbst allen
Betrugsmöglichkeiten Vorschub leisten.

Es muß als Grundsatz gelte n, daß nur jenes Experiment
als wissenschaftlich durchgeführt betrachte
t w e r d e n k a n n , b e i w e 1 c h e m d e m M e d i u m j e d e ,
aber auch jede Möglichkeit zu täuschen oder zu betrügen
g e n o m m e n i s t. Wenn Betrug entdeckt wird, sind in
erster Linie die Experimentierenden anzuklagen und nicht das Medium.
Die Bedingungen, welche dem Medium gestellt sind, müssen derart sein,
daß kein sog. Trick unentdeckt passieren kann. Daß dies zu erreichen ist,
hat Baron Schrenck-N otzing in vorbildlicher Weise dargetan.
In einem Milieu, in dem Tricks nicht mehr ausführbar sind, ist es auch
nicht mehr nötig, die heute bei den Skeptikern als die berufensten Richter
über Medien angesehenen Taschenspieler und „Zauberkünstler" anzurufen
.

Der mit der Phänomenologie des Mediums nicht vertraute Skeptiker
denkt vor allem an Tricks. Nach seinen V orstellungen kann das
Phänomen nur durch Tricks bewerkstelligt werden — an eine Echtheit


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