Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 403
(PDF, 206 MB)
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v. Schrenck-Notzing: Der Mediumismus im Abbau? 403

herausbeugte und jetzt mit der Stirn e den Deckel berührte, was unter
dem Schutz der Dunkelheit leicht geschehen konnte. Aber Houdini, der
die Hand des Mediums hielt, fühlte die leise Bewegung des Armes, die
bei dem Herausbeugen des Annes unvermeidlich' ist. Zweifelsohne,
Houdini war eine sehr wachsame Kontrollperson, aber ich behaupte,
daß jeder aufmerksame und feinfühlige Teilnehmer ebenfalls solch
leise Bewegungen des Mediums wahrnimmt, ohne daß er die Schule
der Taschenspielerkunst absolviert hat.

Houdini verbesserte darauf die Konstruktion des Kastens, und zwar
so, daß das Medium die Arme nicht mehr aus diesem stecken konnte.
Dennoch wurde die Glocke auf dem Tisch zum Läuten gebracht! Man
untersuchte nun den Kasten, und es fand sich ein Lineal versteckt, mit
welchem das Medium offenbar operiert hatte. Dies war dem Medium
nur möglich, weil man wieder den Tisch mit der Glocke dicht vor den
Kasten gestellt hatte. Es konnte, wie Houdini feststellte, mit dem zwischen
Kinn und Hals gesteckte Lineal den Deckel der Schachtel erreichen
.

Houdini hatte eingesehen, daß die Bedingungen nicht stark genug
waren, um jede Möglichkeit des Betruges auszuschalten. Er stellte nunmehr
die Gegenstände, wie z. B. die Schachtel mit der Glocke, nicht
mehr in Reichweite des Mediums und — die Phänomene blieben aus!

Trotz dieser experimentellen Resultate Houdinis ist in den betreffenden
Teilnehmerkreisen ein heißer Streit entstanden über die Echtheit
der Mediumschaft der Margery. Die Sitzungen wurden fortgesetzt,
wie es scheint, ohne Houdini wieder beizuziehen, und es ist in Aussicht
genommen, daß Berichte über die weiteren Experimente veröffentlicht
werden. Für jetzt kann — wenigstens nach den Angaben Houdinis *—
nur wiederholt werden, daß die Bedingungen, unter welchen Margery
„arbeitete", nicht dem ersten Grundsatz wissenschaftlichen Experimentierens
gerecht wurden, nämlich jede Möglichkeit zu betrügen a priori
auszuschalten. Hierzu reichen aber Erfahrung und ein klarer, gesunder
Menschenverstand aus. Der Ruf nach dem angeblich großartigen Scharfblick
des „Zauberers" ist nur der Notschrei des hilflosen und unwissenden
Skeptikers.

Der Mediumismus im Abbau?

Von Dr. med. A. Freiherrn v. Schrenck-Notzing, München.

Die neue „Züricher Zeitung" vom 24. Mai 1925 veröffentlicht unter der
Ueberschrift: „Der Mediumismus im Abbau" folgendes:

Vor einiger Zeit bildete sich in Wien eine Gelehrtenkommission
zum Studium der sogenannten „Levitationsphänomene", einer bekannten
Kunstleistung gewisser Medien, die, dem Augenschein nach, im freien
Schweben des Körpers, also einem Akte besteht, der die Schwerkraft
aufhebt, indem er ihre Wirkung durch eine angeblich rein seelische
Anstrengung des im Trancezustand befindlichen Mediums überwindet.
Der Kommission gehörten u. a. an der Psychologe Karl Bühler (o. Professor
in .Wien), der Physiker Thirring, der Physiologe Durig, der
Psychiater Wagner-Jauregg, der Ingenieur Eh renfest-Egger. In eindring-

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