http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0421
Zeitschriftenschau.
413
2. Ä. Gravier: „Rhabdomantie". Der Verfasser gibt
informativ einen Ueberblick über die Forschung und deren bisherigen
Ergebnisse auf dem Gebiete der Rhabdomantie, des Wünschelrutenwesens
u. dgl.
3. P. Szmurlo: „Die Erforschung der psychischen
Erscheinungen im Mediumismus". Ein vom Verfasser auf
dem internationalen Kongreß in Warschau gehaltenes Referat, in
welchem er auf gewisse interessante und wertvolle Methoden zur
Analyse der psychischen Erscheinungen bzw. der mediumistischen
Kundgebungen und Mitteilungen, die durch sogenannte Sprech- und
Schreibmedien empfangen werden, hinweist.
Auf Grund seiner diesbezüglichen, zahlreichen und befriedigenden
Versuche empfiehlt der Autor zur Aufdeckung des Ursprungs dieser
Trance-Mitteilungen die Anwendung von zwei Hilfsmitteln, und zwar
der Hypnose und der Psychoanalyse nach Freud. Durch diese Methodik
gelang es ihm in verschiedenen Fällen die Wirkungen des Unterbewußtseins
festzustellen. In anderen Fällen dagegen, wo dies nicht
nachzuweisen war, konnten die übrigen in Betracht kommenden Hypothesen
herangezogen werden.
Sehr charakteristisch und wissenschaftlich beachtenswert erscheint
mir beispielsweise der unter anderen angeführte Versuch, den ich daher
nicht unerwähnt lassen möchte und aus dem hervorgeht, daß verschiedene
voneinander abweichende psychische Zustände sich bei demselben
Medium einstellen können und wonach zwei scheinbar ganz
ähnliche psychische Phänomene bzw. Kundgebungen desselben Mediums
sich in bezWg .ajuf ihren (Ursprung stark ^voneinander unterscheiden
, da der Experimentator in einem Falle Hellsehen oder
Telepathie, im anderen Falle Halluzination festgestellt haben will.
Es wäre natürlich von eminenter Bedeutung für die Erforschung
dieses Teilgebietes, wenn diese Methode ein wenig zur Auffindung
der Quellen dieser Trance-Mitteilungen beitragen könnte.
4. Dr. med. A. Klesk, Krakau, der frühere Präses der Metapsychischen
Gesellschaft in Krakau, berichtete einige interessante Beobachtungen
über „Die gegenseitige Beeinflussung der Medien", die
er bei seinen Versuchen unter gleichzeitiger Mitwirkung mehrerer
Medien gemacht hat und kommt zu dem Ergebnis, daß die Anwesenheit
mehrerer Medien bei den Sitzungen, in den meisten Fällen auf die
Entwicklung und Hervorbringung der Phänomene eine ungünstige,
störende und lähmende Wirkung ausübt. Demzufolge seanciert der
Verfasser jetzt nur noch mit zwei Medien, vornehmlich mit einem
starken und einem etwas schwächeren Medium, wobei das schwächere
an dem anderen Medium gestärkt, gebildet und geschult wird.
Vom psychologischen* Gesichtspunkte interessant sind die Feststellungen
über das gegenseitige und entgegengesetzte Verhalten der
Medien im Trance und im Wachzustande. Im Trance kommt es immer
zu unliebsamen Streitigkeiten miteinander, während sie sich sonst im
normalen Zustande im freundlichsten und friedlichsten Einvernehmen
begegnen.
5. S. Rzewuski; „Das e n 11 a r v t e Medium." Der Autor als
Sekretär der Psycho-Physischen Gesellschaft bringt einen ausführlichen
Bericht über die von ihm geleiteten, im Rahmen der Gesellschaft 'unternommenen
Versuche mit dem bekannten Warschauer Medium Fron-
czek, dessen Darbietungen teilweise verdächtig erschienen und deren
Echtheit, infolge gewisser Umständlichkeiten, bisher nicht einwandfrei
festgestellt werden konnte.
Nach einer Reihe von neuerdings aufgenommenen Sitzungen,
die zuletzt durch die leitende Mitwirkung eines forschend interessierten
Gastes, des früheren polnischen Ministers Dr. Bajalski, unterstützt
waren und natürlich unter entsprechenden Kontrollmaßnahmen und
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0421