http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0422
414 Psychische Studien. LH, Jahrgang. 7. Heft. (Juli 1925.)
Benutzung photogr. Apparate durchgeführt wurden, ist das Medium
mit Hilfe einer Blitzlichtaufnahme bei der bewußten Vortäuschung
einer Levitation entlarvt worden.
Die beigefügte Abbildung der photographischen Platte zeigt deutlich
, wie das Medium mit seiner aus der Kontrolle befreiten Hand
ein kleines leichtes Tischchen in die Luft hebt.
Bei einer späterhin vorgenommenen Sitzung produzierte Fronczek
auch Erscheinungen der (Ektoplastik, und gelegentlich einer von ihm
gestatteten Berührung, gelang es dem Verfasser, das angebliche Ekto-
plasma in seine Hände zu bekommen und an sich zu nehmen; ;es
bestand aus einem feinen Crepe-Chiffon, der mit einem schwarzen
Faden versehen und an den Zähnen des Mediums befestigt gewesen
sein soll. Fronczek versuchte vergeblich dem Versuchsleiter den
Stoff aus der Hand zu reißen, und schweigend, ohne sich irgendwie
zu verteidigen, quittierte er somit die Entlarvung.
Demgegenüber wird jedoch sowohl vom Autor als auch — in einer
Schlußbemerkung — vom Vorsitzenden der Psycho-Physischen Gesellschaft
nachdrücklichst betont, daß durch diese Entlarvung Fronczeks
Medialität im allgemeinen nicht bestritten zu werden braucht, da F.
vielfach auch Leistungen geboten hatte, die unmöglich auf betrügerische
Weise erklärt werden können. Es dürfte vielmehr die Wahrscheinlichkeit
vorliegen, daß seine medialen Fähigkeiten nachgelassen
haben und er — auf diesen Erwerb angewiesen — zu betrügerischen
Manipulationen greift, wenn die medialen Kräfte versagen.
So beklagenswert diese in jüngster Zeit sich häufenden Entlarvungen
sind, so mögen sie wenigstens unseren Gegnern, die den okkultistischen
Forschern Stümperhaftigkeit, Unwissenschaftlichkeit u. dgl.
vorwerfen — als Beweis dafür dienen, daß man auch im Lager der
parapsychischen Forscher mit voller Objektivität, streng wissenschaftlich
zu forschen, zu kontrollieren und das Echte vom Unechten zu
unterscheiden versteht, und daß man vor Entlarvungen nicht zurückscheut
, sondern auch von dieser Seite Schwindeleien unvertuscht und
unparteiisch öffentlich an den Pranger gesteilt werden.
6. Dr. F. v. Habdank: „Die Wunderheilung in L o u r -
d e s." Eine interessante, durch das psych. Medium Frau Czernigie-
wicz empfangene medium istische Mitteilung über die Erklärung bezüglich
der wirkenden Umstände bei der Wunderheilung in Lourdes.
Ferner: Mitteilungen über „Die Ankündigungen künftiger
E r e i g n i s s e", empfangen durch das Medium Domanska.
7. Frau M. Wodzinska berichtet über drei Seancen mit Guzik,
bei welchen sich Dr. Geley manifestiert haben soll. Bei der dritten
Sitzung sollen die Gesichtszüge, wie überhaupt der ganze leuchtende,
stark verwundete, fast bluttriefende Kopf so deutlich materialisiert
gewesen sein, daß er von allen Anwesenden gleich erkannt wurde.
Geley, der sich studienhalber öfters nach Warschau begeben hatte,
ist dort in den betr. Kreisen gut bekannt. Frau Wodzinska konnte mit
dem Spirit auch einige Worte wechseln.
Ferner enthält das Heft: Berichte über die metapsychische Bewegung
in Polen. Korrespondenzen. Bibliographie. Informationen.
Zeitschriften-Rundschau. Geldnerth, Berlin.
Revue metapsychique, 1924, Nr. 6. (Nov.- Dez.)
1. Versammlung des Vorstandes des Metapsychischen Instituts. —
Bericht über die Wahl des neuen Direktors, Dr. med. Eugen Osty, und
Gedächtnisfeier für Geley. Professor Santoliquido erzählt ein Erlebnis
von Geley, das diesen veranlaßte, von der Reinkarnation überzeugt
zu sein.
2. Geley. Neue Versuche mit dem Medium Kluski. — Die Sitzungen
fanden in Warschau in Kluskis Arbeitszimmer statt. 1. Sitzung.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0422