Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 475
(PDF, 206 MB)
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Tischner: Neues über Telepathie und Hellsehen. 475

zurechnen, wieviel vom Hundert geglückt sind und wieviel nicht. Und
das dürfen wir um so mehr, da ja bei Zeichnungen überhaupt nicht
die Möglichkeit besteht, auszurechnen, wie groß die Wahrscheinlichkeit
eines Treffers ist. Exaktheitsfanatiker haben deshalb seit jeher an solchen
Uebertragungen Anstoß genommen, wie z. B. Max II o p p in seiner
Dissertation „Ueber Hellsehen' (Berlin, 1916), in der er mehrfach betont
, daß Zeichnungsversuche deshalb minderwertig sind, weil sich die
Wahrscheinlichkeitsrechnung nicht darauf anwenden läßt, er schreibt
wörtlich: „Denn die Wahrscheinlichkeit, irgendeine zur Nachzeichnung
dargebotene Phantasiezeichnung durch Zufall richtig zu finden, läßt
sich zahlenmäßig gar nicht feststellen, da die Zahl der möglichen Zeichnungen
ja unberechenbar ist. Deshalb (!) sind nach unserer Meinung
diese Versuche (Richets) ohne jede Beweiskraft. . ." Das wird uns aber
nicht hindern, trotzdem hier solchen Versuchen von vornherein das
Todesurteil gesprochen wird, uns näher mit den Bruckschen Versuchen
zu beschäftigen; es sei nur beiläufig in bezug auf die gelungenen Ver- ^
suche mitgeteilt, daß man gegen 26 als gelungen bezeichnen darf, wäh- \
rend bei einer Anzahl sich immerhin Anklänge finden, die man, da \
nun einmal ein Teil der Versuche als einwandfrei gelungen zu bezeichnen
ist, mit mehr oder weniger großer Wahrscheinlichkeit als telepathisch
bedingt ansehen darf.

Bruck bespricht zuerst in allgemeinen Ausführungen die Methodik
, Fehlerquellen, Betrug usw., dabei auch seine eigene Methodik
schildernd. In vielen Fällen hat er sogenannte ,,,Mappenversuche'' gemacht
, d. h. er hat zu dem jeweiligen Versuch aus einer Anzahl vorher
angefertigter oder ausgeschnittener Bildchen eins ausgewählt und — vonj
niemand gesehen — in eine. Mappe gelegt, so daß es während der»
ganzen Dauer des Versuchs für niemand sichtbar war.

In Erörterung dieser recht zweckmäßigen Methodik kommt Bruck
auch ausführlicher auf die ,,Spiegeltelepathie" zu sprechen und betont!,
daß vielfach die Autoren nicht genügend auf sie Rücksicht genommen
hätten. Es ist gewiß berechtigt, auf diesen Punkt mehr aufmerksam zu
machen, wenn man auch daraus, daß der Punkt nicht erwähnt wird,
noch nicht folgern darf — was übrigens Bruck auch nicht tut —, daß
nun tatsächlich diese Fehlerquelle vorliegt.

Auch von meinen Versuchen erwähnt Bruck einen Fall, in dem,
wie er ganz richtig sagt, prinzipiell Spiegeltelepathie nicht ganz ausgeschlossen
ist. Ich benütze hier gern die Gelegenheit zu dem in meinem
Buche ,,Ueber Telepathie und Hellsehen" (München, 2. Aufl., 1921)
Gesagten einige Ergänzungen zu geben. Mir war damals nicht nur
die Spiegeltelepathie im allgemeinen, sondern auch die Bergsonsche
Arbeit im Original bekannt, ja ich habe sogar daran gedacht, den Fall
auf Grund der physiologisch-optischen Gegebenheiten zu beleuchten,
es war mir aber nicht möglich auf Grund der z. T. sich widerstreitenden
Angaben in den physiologisch-optischen Handbüchern über die theoretisch
zu errechnende Leistungsfähigkeit unseres Auges zu einem bestimmten
Schluß darüber zu kommen, ob die Bergsonschen Angaben


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