Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 476
(PDF, 206 MB)
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476 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 8. Heft. (August 1925.)

richtig sind, d. h. es war m-ir nicht möglich, den mathematischen Beweis
zu führen, daß derartige Leistungen des Auges innerhalb der
theoretisch möglichen Leistungen des Auges liegen, infolgedessen unterblieb
die Arbeit. Praktisch kann ich die Fehlerquelle nicht allzuhoch
einschätzen, zumal wenn man sie kennt.

Was nun meinen Fall im besonderen angeht, so saß, wie in
meinem Buche angegeben, die Vp. etwa 3 m von dem Agenten entfernt,
es würde also die Leistung von Frl. Sch. die Leistung der Bergsonschen
Vp., die wesentlich näher saß, beträchtlich übersteigen. Dazu kommt
noch zweierlei, Frl. Sch. ist in mittlerem Grade kurzsichtig, hätte also
ohne ihre Lorgnette in der Entfernung auch größere Buchstaben nicht
sehen können, außerdem hatte sie in dem Trancezustand die Augen nach
oben gerollt, eine Aenderung dieser Stellung zum Zweck des Sehens
hätte ich, der ich seitlich von ihr saß, wahrnehmen müssen. Alle diese
Punkte zusammengenommen genügen, denke ich, um auch in diesem
Falle diese Fehlerquelle auszuschließen. Aber es ist gut von Bruck die
Aufmerksamkeit der Forscher auf diesen Punkt gelenkt zu haben, es
gibt gewiß den Berichten gegenüber ein beruhigendes Gefühl der Sicherheit
, daß auch diese Fehlerquelle immer berücksichtigt ist.

Was nun die Versuche selbst angeht, so sind, wie schon erwähnt,
und wie es auf diesem Gebiete kaum anders zu erwarten ist, die Versuche
von recht wechselnder Güte, ja viele völlige Fehlversuche sind zu verzeichnen
, aber eine Reihe von Versuchen ist doch von einer solchen verblüffenden
Klarheit, d. h. die telepathische Kopie gleicht der Originalzeichnung
in so hohem Maße, daß eine Anzahl der Versuche zum
Besten und Schlagendsten auf diesem Gebiete gehört. Ich nenne z. B.
die Zeichnung einer Kaffeetasse (Fig. 3—3b), weiter Fig. 6 und 6a, 16,
17, 23, 25, 26. Bei andern ist die Aehnlichkeit weniger schlagend und
man wird anerkennen, daß Bruck meistens auch nicht mehr hineinlegt
als drinliegt. Nur an wenigen Stellen wird man anderer Meinung sein
können und das Ergebnis weniger hoch einschätzen als Bruck es anscheinend
tut, aber auch in diesen Fällen handelt es sich nur um kleine
Meinungsverschiedenheiten, da Bruck nie dogmatisch wird, sondern
meist selbst sagt, daß man darüber anderer Meinung sein könnte. In
einem Versuche hat er sogar weniger gesehen oder wenigstens gesagt,
als sein gutes Recht gewesen wäre. Bei Figur i3 und i3a, einem wenig
gelungenen Versuch, macht er darauf aufmerksam, daß der von der
Vp. gezeichnete Handschuh an die Blumenblättchen an der jBlunie des
Originalbildes erinnere, ich finde, der Handschuh hat noch mehr Aehnlichkeit
mit den Laubblättern am Stengel, diese Blätter sind direkt
handförmig, das tritt vielleicht beim wohl farbigen (?) Original noch
besser hervor. Ich lege keinen großen Wert auf meine Entdeckung,
und der Skeptiker wird vielleicht meinen, da sehe man mal wieder, was
die „Okkultisten' in die Versuchsergebnisse hineingeheimnissen, aber
ich meine, es ist ein methodisch ganz richtiges Prinzip aus dem Versuchsergebnis
alles herauszuholen, was herauszuholen ist, mag auch
der einzelne Punkt unwichtig und zweifelhaft sein, viele derartige


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