Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 584
(PDF, 206 MB)
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584 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 10. Heft. (Oktober 1925.)

Diesem Gutachten war ein anderer Bericht des Medizinalrats Neumann
, großherzoglicher Bezirksarzt in Baden-Baden, beigefügt, der
gleichfalls beauftragt war, „über die Behauptung des K., er könne Gedanken
aus verschlossenen Zetteln lesen, Erhebungen anzustellen und
ein schriftliches Gutachten abzugeben/' Dieser Bericht legte die Art
und die Bedingungen der Versuche dar, die Dr. Neumann angestellt
hatte; er schließt folgendermaßen: ,, . . . er sieht wie eine Realität die geschriebenen
Worte in seinen Augen. Daß hier ein Betrug ausgeschlossen
ist, scheint mir zweifellos. Meine mit Tintenstift geschriebenen Worte
wären auch bei offenen Blättchen und gründlichem Lesen unter keinen
Umständen leicht zu entziffern gewesen."

In der Folge erhielt Schottelius über mit L. K. gemachte Versuche
von verschiedenen Personen, unter denen Gerichtsassessor Engler,
Professor Oberreallehrer G. Behringer, Reallehrer Eiscle, völlig beweisende
Berichte. Seine persönlichen Versuche, die Berichte der begutachtenden
Mediziner und die Berichte, die ihm mitgeteilt wurden,
vereinigte Schottelius in einem sehr interessanten Aufsatz, den der
Kosmos in Stuttgart veröffentlichte1).

Professor Schottelius schließt hier: „Fassen wir das Ergebnis des
vorliegenden Berichtes zusammen, so ist festgestellt, daß ein Mensch
den Inhalt vielfach zusammengefalteter Zettel sehen und lesen konnte,
ohne daß er mit seinen körperlichen Augen die zusammengefalteten,
in fest geschlossener Hand des Beobachters gehaltenen Zettel sah. Der
ihm unbekannte Inhalt der Zettel war ihm sogar — seinem Bildungsgange
entsprechend — vielfach dem Sinne nach unverständlich: mathematische
Formeln, fremde Sprachen usw."

Dieser Wundermann ist zur Zeit in Frankreich. Er heißt Ludwig
Kahn. Eine Reihe von LImständen hat ihn zu Herrn Richet und
dann zu Frau Geley geführt, die ihn sofort mit djem „Institut de'
Metapsychique" in Verbindung setzten.

Es sind mit Kahn seit Anfang Februar i(p5 eine Anzahl Sitzungen
gemacht worden „um mal zu sehen". Unser einziger Zweck war
zuerst die Erscheinungen, deren Hervorbringen er gewöhnt ist, unter
den üblichen Bedingungen festzustellen.

Nunmehr schreiten wir zu einer methodischen Erforschung der
Möglichkeiten seiner paranormalen Erkenntnis fort und wünschen ein
wenig Licht auf die dunklen Bedingungen dieser Fähigkeit zu werfen.
Bei der Aermlichkeit unserer augenblicklichen Kenntnisse in der
Psychophysiologie und Psychophysik wissen wir, daß es sich nur um
eine „Oberflächen Erklärung handeln kann. Die Umschreibung des
Angriffspunktes, der in die Tiefe führt, wäre schon ein befriedigendes
Ergebnis.

') Das Original erschien im „Journal für Psychologie und Neurologie".
Bd. 20, 1913. (Anm. des Uebersetzers.)


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