Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 593
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0601
Tischner: Ein Mann mit paranormaler Erkenntnis, 593

Hier ist dieser Bericht in gleichlautender Abschrift:

Sonntag, den 8. Februar, um 91/2 Uhr abends.

Ich habe eben mit Ludwig Kahn drei Versuche gemacht, die mir
für die Wirklichkeit der Kryptästhesie entscheidend zu sein scheinen.

Ich bin um so mehr befugt, diese kategorische Bestätigung auszusprechen
, als die Sitzung des Vorabends mit demselben L. Kahn im
,,Institut metapsychique" in Gegenwart verschiedener Personen mich
durchaus skeptisch gelassen hatte.

Ich hatte meine Zweifel verschiedenen Personen mitgeteilt und
besonders meinem Freunde Osty. Deshalb wollte ich einen neuen Versuch
mit Kahn ganz allein machen, denn meiner Meinung nach sind
die Versuche, die man allein macht, besonders wertvoll, ja streng genommen
allein wertvoll, da man dabei nicht durch die Bemerkungen
und die Unterhaltungen der Teilnehmer abgezogen wird.

Kahn hatte mir meine Bitte gewährt, und war sofort um 8 Uhr
zu mir gekommen.

Er ließ mich auf zwei kleine Zettel zwei Sätze schreiben, und er
hat sie, nachdem ich sie geschrieben hatte, nicht wieder berührt. Er
war an dem Ende meiner großen Bücherei, als ich sie schrieb. Selbst
mit einer unbegreiflichen Sehschärfe konnte er nichts sehen. Ich habe
dann die Zettel achtfach zusammengefaltet, und ohne daß er sie berührt
hat, habe ich den einen in meine linke und den anderen in meine
rechte Hand getan. Nach etwa einer halben Minute des Zögerns sagte
er mir: „Auf dem Zettel' in Ihrer linken Hand steht: ,Qiiel est le
prenom de mon pere?k Das war richtig. Dann sagte er mir: „In der
rechten Hand (die ich nicht geöffnet hatte) steht: Quel est Vage de mon
füs aine ?( Was ebenso richtig war als die vorhergehende Angabe ,

Dieser einwandfreie Versuch hat mich zugleich entzückt und bestürzt
. Ich wollte es damit genug sein lassen, aber Kahn wollte einen
anderen Versuch derselben Art machen, jedoch mit einer kleinen Komplikation
.

Kahn geht ins Vorzimmer und ich schreibe dann allein in meiner
Bücherei vier Sätze auf verschiedene Papiere. Ich falte die Papiere
achtfach, lasse Kahn wieder in die Bücherei kommen und lege dann
eins, ohne daß er sie berührt, unter ein Heft auf meinem gut beleuchteten
Tisch, eins davon nehme ich in meine rechte Hand, die ich geschlossen
halte, ein anderes nehme ich in die gleichfalls geschlossene
linke Hand und das vierte — immer noch gefaltet — wird mittels
eines Streichholzes verbrannt, bis es nur ein Häufchen Asche ist.

Dann sagt mir Kahn: „Auf dem Papier in der rechten Hand steht
, VirgüiMs Maro'" Ich öffne die Hand, es war richtig. „Auf dem Zettel
in der linken Hand steht: , Veritt aux Parenees'.'1' Ich hatte geschrieben :
„Verite avxPyrenees/' In bezug auf das unter dem lief t liegende Papier
(ein Papier, das weder Kahn noch ich berührten) sagte Kahn mir:
„Es steht darauf: ,En avant". Ich entfalte das Papier, es war richtig.
Ueber das verbrannte Papier sagt Kahn nach einem etwas längeren

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