Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 616
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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616 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 10. Heft. (Oktober 1925u)

Als nach einiger Zeit die Medien miteinander persönlich bekanntgemacht
wurden, unternahm Dr. IL die Versuche im Beisein beider
Medien, und da geschah es nicht selten, daß beide Damen an einer
Kundgebung eines angeblichen Autors bei derselben Sitzung mitgewirkt
hatten, indem sie sich bei eingetretener Erschöpfung gegenseitig
ablösen und vertreten konnten, so daß wiederum die Kundgebungen
von beiden Medien abwechselnd angefangen und fortgesetzt wurden.

Der Raum verbietet es, mich des näheren über das reichhaltige'
fesselnde Protokollmaterial, sowie über die interessanten erläuternden
Ausführungen des Verfassers zu verbreiten. Ich muß mich darauf
beschränken — dem Wunsche einiger interessierter Forscher nachkommend
— wenigstens ein Protokoll über eine angeblich von Och.
diktierte wissenschaftliche, polemische Abhandlung hier wiederzugeben,
wrobei ich eines der interessantesten Phänomene herausgreife, zumal
dasselbe bezüglich der Umstände, unter denen es entstand, höchst beachtenswert
erscheint:

In der bekannten, seinerzeit erschienenen wertvollen Arbeit von
Prof. Riebet: „Traite de Metapsychique" behandelt der Verfasser u. a.
auch die Phänomenik der Trance-Mitteilungen, die von ihm als: Metapsychische
intellektuelle Phänomene bezeichnet werden. Riehet nimmt,
wie bekannt, in diesem Werk betreffs der spiritistischen Hypothese
— ohne sie definitiv zu verwerfen — eine ablehnende Haltung ein,
indem er sich auf den bekannten von ihm vertretenen Standpunkt des
psycho-physiologischen Parallelismus zwischen den Funktionen der Intelligenz
bzw. des Gedächtnisses und des Gehirns stützt. Er könne sich
demgemäß unmöglich ein menschliches Bewußtsein oder ein Gedächtnis
unabhängig vom Gehirn vorstellen. Es wäre seiner Meinung nach
möglich, den Mediumismus zu erklären, ohne die spiritistische Hypothese
heranziehen zu müssen. Die Erklärungen wären zu finden in den
Funktionen des Unterbewußtseins oder des verborgenen Bewußtseins
,,K r y p t ä s t h e s i e", deren Auswirkungen vorhanden sein können,
ohne eine körperliche Intelligenz annehmen zu müssen, welche sich
der Sprechorgane oder der schreibenden Hand des Mediums bediene.
Eine starke, hochgradige Kryptästhe sie dürfte nach
Riebet eine ungewöhnliche Macht an Kenntnissen,
sowie eine geistig-seelische Sensibilität mit feinsten
Vibrationen darstellen, wie man sie bei keinen noch
so feinen physikalischen Apparaten nachzuweisen in der Lage war. Es
liege somit — meint Richet — keine Notwendigkeit für die Intervention
fremder Kräfte vor und die Schlußfolgerung wäre: Die menschliche
Intelligenz sei bedeutend mächtiger und empfindsamer
, als sie dies zu ahnen und zu begreifen
v e r m a g.

Gegen diesen von Richet eingenommenen Standpunkt ergriffen
seinerzeit die bekannten Forscher Dr. Geley, Prof. Sir Oliver Lodge,
und Prof. Bozzano das Wort, und in einer Reihe interessanter polemischer
Auseinandersetzungen in den Spalten der ,,Revue Metapsychi-


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