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624 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 10. Heft. (Oktober 1925.)
Er sieht das Laboratorium. Es sei eine Medizin für den Magen, nein,
für Husten. „Es ist etwas Weißes in der Schachtel, Watte, die Schachtel
ist verklebt..., es stehen gedruckte Buchstaben auf der Schachtel,
medica menteur, außer dem lese ich den-'Namen des Medikaments
mir.., m a c ... Buchstaben verschiedener Größe, ich lese
M y k oder M y k r ... in der Schachtel ist etwas Kleines, weiß, von
Knochen oder Elfenbein... Der Gegenstand ist nicht weiß, er sieht
metallisch aus."
O. [kommt nicht weiter und Geley öffnet das Päckchen, die
Schachtel aber bleibt geschlossen. Auf der Schachtel steht Myrrh.
Fibre medicamenteuse und noch andere kleinere Buchstaben.
Der Versuch wird unterbrochen, aber nachher wieder aufgenommen
. „Es ist keine Watte; es ist weißes Papier... Es ist eine sehr
feine Platte drin ... Es erinnert... eine Platte von ... es ersetzt mitunter
das Glas..Da er das französische Wort nicht kennt, sagt Geley
„Glimmer".
Geley entwickelt jetzt die Tinte. Die Schachtel war völlig intakt.
Als O. die beiden Schuppen sieht, fragt er, was das sei, er erkennt sie nicht.
Bemerkenswert ist, daß Ossowiecki bei diesem Versuche zum
ersten Male Gedrucktes gelesen hat, während er bisher nur Schreibschrift
gelesen hatte.
3. G. Charpentier. Ein Versuch mit Ossowiecki.
— Ch. hatte in einem andern Raum eine Maus [auf das Papier gezeichnet
und in einen Umschlag getan. O. sagte gleich, es sei eine
ganz kleine Zeichnung... eine Maus mit einem langen Schwanz. Sodann
zeichnete er eine Maus, die dem Original gut entspricht. Auch
die Nebenumstände gab er richtig an.
4. F. Regnault. Spontane Telepathie. — Ein Wahrtraum.
5. E. Osty. Ein entlarvtes falsches Medium. Bericht
über eine Frau, die sich in einen Sack einbinden und an einen
Stuhl festbinden ließ, und in einem Kabinett saß. Es kamen dann bei
ihr telekinetische und teleplastische Erscheinungen. Man war von vornherein
mißtrauisch. In einer Sitzung wurde Sudre auf seine Bitte von
der Hand berührt, er färbte sie mit Karmin, nachher wurde die Hand
des Mediums rot befunden. In der letzten Sitzung läßt Osty, nachdem
er die erscheinende Hand hat fassen lassen, Licht machen — man "hält
das Medium. T i s c h n e r.
Das nächste Heft erscheint als Fritz-Grunewald-Gedächtnisheft.
Außer einer photographischen Bildbeigabe bringen wir noch einige biographische
Mitteilungen aus dem Leben des verdienstvollen Forschers.
Deutsche Gesellschaft für wissenschaftl. Okkultismus (D. G. W. 0,)
Berlin SO. 16, Adalbertstraße 80 (Postscheckkonto: Berlin 87950)
hält folgende Sitzungen im grünen Saal W. 9, Köthener Straße 38 ab:
t. Dienstag, den 6. Oktober, im Meistersaal, abends 8 Uhr: Herr Dr. med. Kröner :
„Psychoanalyse und Okkultismus". *
2. Mittwoch, den 21. Oktober, im kleinen Saal, abends 8 Uhr: Herr Oberstl. a. D.
Schuppe: „Aus der Praxis mediumistischer Sitzungen".
3. Freitag, den 6. November, im Meistersaal, abends 8 Uhr: Herr Dr. Qu ade: „Die
Bedeutung spiritistischer Forschung für den wissenschaftlichen Okkultismus".
Wir bitten unsere Mittglieder, welche den Beitrag noch nicht entrichtet haben
um gefl umgehende Einsendung! Der Jahresbeitrag beträgt G.-M. 12.—. Eintrittspreise:
Bei den Veranstaltungen im großen Saal: G.-M. 2.— u. 1.—, Gäste M. 1.— mehr. Im kleinen
Saal: G.-M. 1.— pro Person, Gäste M. 2,—. Gäste willkommen.
Berichtigung betr. Septemberheft.
Auf Seite 535, Zeile 23 von oben muß stehen: möglich statt unmöglich
; Seite 535, Zeile 28 von oben: fruchtbar statt furchtbar;
Seite 536, Zeile 17 von oben: Metapsychik statt Metapsychie; auch
auf Seite 537 steht zweimal Metapsychie statt Metapsychik.
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