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Peter: Die Echtheit der psychischen Photographie.'" 69]
Die Echtheit der psychischen Photographie
(„Geisterphotographie").*)
Von Josef Peter, General a. D.
Mrs. Hewat McKenzie, die bekannte Forscherin auf dem Gebiete
der psychischen Photographie („Geisterphotographie"!), berichtet
in den „Quarterly Transactions of the British College of P^ychic
Science" (April 1925) über beweiskräftige Erscheinungen dieser Art.
Die erfahrne Verfasserin sagt, daß seit 1870 genug Beweise dafür erhalten
wurden, daß auf der photographischen Platte ein Bild („e x t r a")
erhalten werden kann, dessen Erzeugung durch die gewöhnlichen bekannten
Gesetze der Photographie nicht erklärt werden kann, indes die
Forschung erfordert Kenntnis der physikalischen Mediumschaft und
Kenntnis des photographischen Prozesses. Viele, die hier experimentieren
wollen, lassen die richtige Behandlung des Mediums — und solche
sind für die in Frage stehenden Phänomene sehr selten —- vermissen,
und erhalten keine Beweise. „Wenn", sagt die Autorin, ,,eine offene
Diskussion vor dem Medium stattfindet, dann wird letzteres wachbewußt
und aufmerksam und die Passivität, welche absolut notwendig ist, wird
unmöglich. Alle mediumistisch gelungenen Erfolge setzen eine Kombination
von Kräften sowohl der Sensitiven, wie der Sitzungsteilnehmer
voraus."
Mrs. McKenzie bringt hübsche beweiskräftige Fälle von psychischer
Photographie, die ich hier nur im Auszug mitteilen kann, wobei
ich bedauere, dem Leser die sechs, dem Bericht beiliegenden Illustrationen
nicht vorlegen zu können.
Sehr richtig sagt die Autorin, daß der Forscher für gewöhnlich
sucht durch ein photographisches Medium ein Porträt eines verstorbenen
Freundes zu erhalten und wenn dies gelingt, die Frage für erledigt hält.
Solche Personen bringen für das Medium die für einen Erfolg günstige
Bedingung mit, nicht weil sie leicht gläubig sind, wie mitunter behauptet
wird, sondern weil die, manchmal in Erregung getauchte Sehnsucht
ein Echo in des Mediums „Seele" wachruft und der psychische Strom,
nicht durch ultra-kritische Kräfte gehindert, frei fließt, während jene
Kräfte sowohl auf mentale wie physikalische Mediumschaft zerstörend
zu wirken scheinen.
Aber selbst bei Harmonie zwischen Medium und Sitzungsteilnehmer
vollzieht sich das Wunder nicht immer. „Ich glaube," sagt
Mrs. McKenzie, „daß mit einer dritten Kraft gerechnet werden
muß, nämlich der Bereitwilligkeit der Unsichtbaren, sich zu
manifestieren und ihrer Geschicklichkeit, die Kraft zu benützen, welche
von dem Medium in einem gewissen Moment gestellt ist und die wahrscheinlich
der Behandlung durch die „Kontrollen" des Mediums untersteht
.
Ich habe keinen psychischen Photographen (früher oder gegenwärtig
) gekannt, der im Durchschnitt mehr als 20 bis 25 Prozent er -
) Siehe: „Psych. Stud.", 1925, Januar: „Geist er-Photographien.M P.
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