Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 740
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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740 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 12. Heft. (Dezember 1925.)

entferntesten die Rede sein. Ich selbst habe subjektiv zwingende
Gründe, die mich an die volle Echtheit dieses von Appenschen Phänomens
glauben lassen.

Die Ueberzeugung, daß die Phänomene der Frau vom Appen im
Wachsen (begriffen, ja daß sie neuerdings eine ganz u n -
erwartete Steigerung erfahren haben, hoffe ich im nächster Zeit
durch Veröffentlichung von Sitzungsberichten beweisen zu können.

Mein Eindruck von einer zweijährigen Teilnahme an den Sitzungen
der Frau von Appen, deren eine in meiner eigenen Wohnung stattfand,
ist der, daß wir es hier mit einem der stärksten Materialisationsmedietnj
Deutschlands in neuerer Zeit zu tun haben, zumal die physikalischen
Erscheinungen der letzten Zeit alles bisher von ihr Erwartete noch weit
übertroffen haben. Herr Simon hat nur sechs Sitzungen mitgemacht.
Seine Beobachtungen bezüglich des äußeren Tatbestandes habe ich gar
nicht beanstandet, sondern vielmehr ausdrücklich für richtig erklärt.

Was den angeblichen Vergleich zwischen den Prozeßgegnern betrifft
, so wurde mir dies von zwei Seiten so berichtet. Selbstverständlich
nehme ich die Berichtigung des Herrn Simon in diesem Punkte
durchaus an. Dr. G. Zell er.

Gespenstergeschichten der Schwester Friedrichs des Großen.

In den unter dem Titel „Friedrich der Große und Wilhelmine von
Baireuth" im Verlag K. F. Köhler in Leipzig erschienenen Jugendbriefen
finden sich, wie wir der „Deutschen Allgemeinen Zeitung"
vom 1. Juli 1925 entnehmen, folgende Schilderungen:

Baireuth, den 14. November 1733.

Mein Schwager ist gestorben. Er hatte die Pocken und war nur
acht Tage krank . . . (Gemeint ist Märkgraf Wilhelm Ernst, kaiserlicher
und fränkischer Kriegsoberst, gestorben am 7. November in
Mantua.)

Vor mehr als acht Tagen, bevor wir noch wußten, daß der Prinz
krank sei, hörte man im Zimmer des Erbprinzen furchtbares
Jammern, und es war, als ob jemand umherginge. Sein Kammerdiener
, ein Dragoner von seinem Regiment, der hier ist, die beiden
Schildwachen sowie Jäger und Lakaien gingen mit Licht in das Zimmer
, um zu sehen, was los wäre. Sie hörten immerfort Schritte
neben sich und das nämliche Jammern, sahen aber nichts. Das
war die ganze Zeit über, jedesmal zwei Stunden, gewährt, nicht nur in
diesem Zimmer, sondern auch an anderen Stellen des Schlosses. Einige
sind vor Schreck umgefallen und haben gesagt, sie hätten die Weiße
Frau gesehen. Das hat erst aufgehört, als die Nachricht vom Tode
des Prinzen eintraf. Da der regierende Markgrat nichts davon
wußte, haben wir der Sache unter der Hand nachspüren lassen: sie
trifft buchstäblich zu. Ich muß gestehen, das geht über meinen Verstand
; denn ich habe es, wie gesagt, über acht Tage früher gewußt,
als wir überhaupt von seiner Krankheit erfuhren. Er hat hier allen
einen so panischen Schrecken eingejagt, daß niemand mehr allein die
Treppen hinuntergehen will.

Friedrich, um die Schwester zu beschwichtigen, antwortet:

Potsdam, den 18. November 1733.

Die Gespenstergeschichte geht über meinen Verstand. Aber wenn
ich Dir meine Meinung sagen darf, so halte ich die Zeugen nicht für
zuverlässig. Eine Katze kann zuweilen Geräusche machen, die man
für etwas anders hält. Das Baireuther Schloß ist alt, somit muß es
Ratten zwischen den Dielen geben . . .

Wilhelmine weiß zunächst noch nichts Spukhaftes zu berichten,
sondern etwas sehr Reales.


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