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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1956/0074
!Jreiburg macbe er eine merferoüröige, beifdjenöe Belegung, öie 3um r>ranfeommen
aufforöere. Huffallenö fei es öabei, öafe bie Haltung öer Jinger, roeil |ie öiefelbe roie
beim Segensgejtus fei, hier niebt motioiert erfcfjeirte. (Es felje fo aus, als ob man öiefe
3igur aus Strafeburg übernommen fjätte, ohne öafe man bei öer geänöerten Hufftellung
aud) öer änöerung öes Biotins genügenö Rechnung getragen hätte. Diefe ßuffaffungen
finö nid)t ftid)haltig, es ift feeine fegnenöe (Eefte, fonft müfete öie t)anö nad) aufeen
gerietet fein roie beim Strafeburger unö öer Kopf nad) öer anöeren Seite geroenöet.
Me man öie Jigur aud) aufftelte, red)ts oöer linfes oon einer Jungfrau, öie gegebene
Jorm oon Kopfhaltung unö £)anöbaltung ift bei öer Hnnahme öes Segnens unmöglich
. Die f)anöt)altung ift feeine fegnenöe £)altung, fonöern eine binroeifenöe Belegung
unö infofern aud) eine 3ur lladjfolge aufforöernöe. Unö roorauf roeift öie £)anö
t)in? Huf öie Portalroanö, roo über öer Pfeilermaöonna mit öem Kinöe im CCpmpanon
öas Jüngfte (Beriefet öargeftellt ift. Unö öie (Ebriftus 3unäd)ft ftebenöe feluge Jungfrau
bat öiefe Beroegung begriffen, fie hält ibre £ampe öer portalroanö entgegen unö roenöet
ibr öas (Befidjt 3U. (Es ift öer alte 3ufammenbang öer Jungfrauenparabel mit öem
Jüngften (Beridjt, öer fid) t?ier ausfpridjt, es ift öie lefete (Erfüllung öes Sinnes öer
Parabel. Jm (Bericht gefdjiebt öas, mas in öer Parabel angeöeutet roirö, Beroährung
oöer nid]tberoäbrung im £eben finöen if)r Urteil in ibm. (Es ift öer Schritt oon öer
Parabel 3ur IDirfelidjfeeit.

Hn einer anöeren Stelle fagt £ebmann, im (Begenfafe 3U feiner eben angeführten
Huffaffung, öafe öie Jigur öes Sponfus in Strasburg öie Jungfrauen 3um (Eintritt
aufforöere. Das ift ebenfo ab3ulef)nen, roie öie eben ermähnte Bemerfeung oon IDeigert,
öafe öer Cbriftus in Strasburg mit leerer (Befte Ö03iere. Un3roeifelbaft banöelt es fid]
bei öem db-riftus in Strafeburg um eine Segnensgefte, roie fid) öies aus öer f)anöbaltung
unö aus öer gan3en Situation ohne roeiteres ergibt. Überhaupt roirö ja öie Beurteilung
öiefer Jigur öurd) IDeigert ihr niebt gan3 geredjt, fie uerfeennt öod] öen bei aller
droefeenheit öer Jigur toirfelid) oorhanöenen flusörudi ernfter f)ol)eit, öer etroas in
bas t)erbe übergreift, aber nidjt entfernt in öem IHafee, roie umgefeefert öie beabfitfetigte
Ülilöe bei öer (Ebriftusfigur in Jreiburg in öas roeid)lid) Süfelidje übergeht53.

<£eu>änöefiguten: «Zcclefia, Synagoge

Die (Bruppen öer (Beroänöefiguren, öie örei ITlarienf3enen: Derfeünöigung, f)eim-
fudjung unö Anbetung öer Könige, unö öa3u öas (Begenfa^paar (Ecdefia unö Srmagoge,
finö feünftlerifcb aufeeroröentlicb oerfcfeieöen roertooll. Die roeitaus befte Jigur ift öie
(Ecdefia. Die (Beftalt ift frei unö fieber ftehenö gebilöet, öer Körper feommt 3ur (Beltung
in öem ruhigen Jluffe öes 3iemlid) eng anliegenöen (Beroanöes. Befonöers heroor-
3uheben ift öie f)altung öer Jigur. Der Dergleid) mit öer Strafeburger 5igur öes
(Ecdefiameifters hebt öen Sinn öer Jreiburger Jigur öeutlid) heraus, öort öie herrfdjer-
litfte (Erfdjeinung öer (Ecdefia, ihren (Triumph über öie Spnagoge 3eigenö, in Jreiburg
öominiert öagegen öas :Jraulid)-(Bütige, öas ^oheitsoolle moöifisierenö. ITCori3-(Eid}-
born nennt öie Jigur54 hoheitsooll, man feönnte fie aufeeröem mütterlid) nennen, fie ift

53 tüähtenb OTarmon S. 25 dbriftus ßinß ausbrudisnolle Jigur nennt, fpridjt Jansen (Der
ITletfter öer ITlabonna uon St. Ulrid), 5.57, Hnm. 2) non bem dhriftus als einer gan3 djatakter-
lofen Jigur, roas fie aud; tatfädjlid) ift. Hud; ITlori3-Cficübom (S. 41) hält öie Jigur für eine
öer unbefriebigenöften öes gan3en 3pfelus. Gbenfo betonen Sdjäfer (S. 34) unö £ehmann
(S. 74) öie ITUnöeriDertigkeit öer Uigur. ITIori3-(Eid)born nennt fie ausörucfeslos unö eine
nüdjterne unö trockene Hrbeit. ITlir fdjeint es eher, öafe öie Jigur nid|t im Sinne öer nüch-
ternheit unö ürodtenrjeit unbefrieöigenö ift, fonöern in ihrer fdjroädjüdjen geiftigen f)altung.

54 S.41.

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