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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0016
Der Verlust von Badenweiler war für die Zähringer durch den Gewinn der
Riegeler Pforte ausgeglichen. Die Basler Vorzugsstellung in der Freiburger
Bucht, mit der sich die Zähringer bis dahin hatten abfinden müssen, war nunmehr
gebrochen, insbesondere wenn die große Verkehrsstraße dort den unmittelbaren
Einflußbereich von Basel am Kaiserstuhl und Tuniberg mied und
in einem weiten Bogen um den Mooswald herumgeführt wurde.
Über die Schiffahrt am Rhein besaßen die Zähringer noch keine Kontrolle;
erst als zwischen Istein und Breisach, den beiden beherrschenden Punkten, die
in Basler Besitz waren, um 1170—1180 das zähringische Neuenburg, etwa 5 km
unterhalb des habsburgischen Ottmarsheim, errichtet wurde, hatten die Zähringer
damit am Rhein eine wichtige Stelle besetzt78; denn hier schoben sie
sich auch in die Verbindung nach dem staufischer Herrschaft unterliegenden
Horburg (—Colmar) ein.

Der Gegenzug des Basler Bischofs Heinrich erfolgte im Jahre 1185, als er
bei einer Anwesenheit des Königs Heinrich VI. in Basel den Staufer mit in
die Herrschaft über Breisach aufnahm79. Für die staufische Politik am Oberrhein
war Breisach eine wichtige Erwerbung, da dadurch die Flußstraße des
Rheines mit unter ihre Kontrolle kam und weil die elsässischen Rechte und
Erwerbungen damit nach dem Zähringer Herrschaftsgebiet wirksam abgeschirmt
wurden. Dem Basler Bischof bedeutete der gemeinsame Besitz Breisachs
mit den Staufern einen Schutz gegen Absichten der Zähringer, sich
auch Breisachs zu bemächtigen und damit im nördlichen Breisgau das Bistum
Basel politisch ganz auszuschalten.

Das Aussterben der Lenzburger Grafen zu Beginn des Jahres 1173 hatte
Friedrich I. und Herzog Berthold von Zäh ringen am 20. Februar 1173 auf die
Lenzburg geführt80; denn die Neuregelung der Rechte, die bisher die Lenzburger
wahrgenommen hatten, war eine Angelegenheit von erheblicher Tragweite
. Der Erfolg, den Herzog Berthold IV. damals aufzuweisen hatte, war
bescheiden; die Vogtei über Zürich und die weitgedehnten Außenbesitzungen
des Fraumünsters zu Zürich fiel dem Zähringer zu; seine Herrschaftsrer l~
innerhalb der Zürcher Besitzungen wurden intensiviert, aber räumlich ta. a
keine Erweiterung des Gebietes statt, das dem Zähringer unterstand. Auch
die großen Vogteien der Lenzburger am Hochrhein fielen nicht an die Zähringer
; jene über Rheinau behielt Barbarossa beim Reich; die Hochvogtei
über Säckingen, die zugleich die Herrschaft im Fricktal und nach dem Bützberg
in sich schloß, sowie über den Rheinübergang bei Laufenburg fiel an die
Grafen von Habsburg, die Friedrich I. damit für die Pfullendorfer Erbschaft
entschädigte.

An einer Stelle allerdings konnten die Zähringer indirekt aus den Folgen
des Jahres 1173 Nutzen ziehen, im Albgau und für den Rheinübergang bei dem
späteren Städtchen Kaiserstuhl am Hochrhein. Die Nachfolge der Lenzburger
als Grafen im Albtalgau traten die Herren von Küssaburg an. In einer Urkunde
, die Herzog Berthold IV. im Juli 1177 für Großmünster in Zürich ausstellte
, begegnet uns Heinrich von Küssaburg zuerst mit dem Grafentitel81;
mit diesem Auftreten im Gefolge der Zähringer ist zugleich auch ein Hinweis
gegeben, daß dieses neue Grafengeschlecht im Albgau sich an die Zähringer

78 Hamm, Städtegründungen S. 115 ff.

7fl St. 4575; Trouillat, Mon. de Bäle I 399 n. 260.

80 Heyck S. 392 f.; St. 4141.

81 Zürcher Urkb. I 206 n. 329.

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