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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1958/0026
Hiermit sind uns zwei Komplexe entgegengetreten, die zum Zähringer Gut
und damit zur Zähringer Veste gehören, nämlich der eine um die Yeste herum
mit den Dörfern und Tälern, wie sie in der Urkunde von 1327 genannt werden,
der andere im südlichen Teil des Basler Wildbannbezirks, der später Mooswald
genannt wurde. Dazwischen ist eine Lücke. Schauen wir auf die Karte,
so sehen wir, daß hier ein beträchtliches Waldgebiet liegt, das zur Stadt Freiburg
gehört und sich nach Norden bis an die Grenze des heutigen Kreises
Emmendingen erstreckt.

Was für eine Bewandtnis hat es mit diesem Wald?

Diese Frage trat mir zuerst bei der Beschäftigung mit Gundelfingen entgegen
. Dieser Ort liegt auf leicht ansteigendem Boden zwischen Schwarzwald
und Freiburger Bucht. Im Osten ist der Schwarzwald, im Süden und Westen
der Siedlung erstrecken sich die feuchten Niederungen des Schobbaches und
Mühlebaches, und gleich westlich davon zieht sich die Gemarkungsgrenze am
Rande des Waldgebiets, das zu Freiburg gehört.

Gundelfingen hat also keinen Anteil am Wald in der Ebene. Dasselbe gilt
auch für das Dorf Zähringen. Noch Jahrhunderte lang beanspruchte Gundelfingen
Rechte auf die Waldweide, die von Freiburg bestritten wurden23. Auf
der anderen Seite sind einer Ausdehnung nach Osten, in den Schwarzwald
hinein, Grenzen gesetzt durch die nahen Gemarkungen von Heuweiler und
Wildtal. Dafür finden wir Gundelfingen in Besitz eines großen Allmendwaldes
, der im hintersten Wildtal auf dessen Gemarkung liegt, den schon
gegen Mitte des 14. Jahrhunderts im Zusammenhang mit Gundelfingen so
genannten Herzogenwald24.

Wie und zu welcher Zeit ist nun Freiburg in den Besitz dieses nördlichen
Mooswaldes gekommen und hat damit Gundelfingen und Zähringen von der
früher sicher vorhandenen Nutzung, wie von der Verbindung mit dem übrigen
Zähringer Gut abgeschnitten?

August Gerber, der eine Untersuchung über die Geschichte des Stadtwaldes
von Freiburg schrieb25, stellte im Vorwort hinsichtlich der ersten
Rechts- und Besitzverhältnisse resigniert fest: „Trotz der Durchforschung aller
mir zu Gebote stehenden Quellen und Urkunden, ungedruckten wie gedruckten
, konnte ich leider keine einzige finden, welche Tatsachen geliefert und die
Forschung über den Stadtwald erleichtert hätte." Das war vor mehr als einem
halben Jahrhundert. Ich kann nicht finden, daß man inzwischen viel weiter
gekommen wäre.

Zum erstenmal betreten wir sicheren Boden im Jahre 1289. Damals kaufte
ein Konsortium, vertreten durch zwei Freiburger Patrizier, von der Stadt das
Recht, einen bestimmten Bezirk des Mooswaldes in zehn Jahren abzuholzen,
und sollte dafür 1300 Mark Silber, also eine erstaunliche Summe, bezahlen.
Das Holz war jedenfalls für den Bergbau bestimmt. Da die Bergwerke dieser
Patrizier — ein Turner und ein Wolleb — sich in der Gegend des Snggentals
befanden, liegt es nahe, einen möglichst nach dieser Gegend, also nach Norden
hin gelegenen Teil des Waldes in Betracht zu ziehen. Zudem erscheinen die
westlich von Freiburg gelegenen Waldungen unter anderen Namen, wie Eschholz
, Rotlaub, Jungholz, Opfinger Allmende. Der Name Mooswald (daz mose)

23 J. Bossert, Gundelfingen (1910), 68 f.; GLA 229/36461.

24 „des Herzogen Wald" urkundlich bereits 1272, Hefele I, 235 (Nr. 261).

25 A. Gerber, Beitr. z. Gesch. des Stadtwaldes von Freiburg i. Br. (1901).

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