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im Verhältnis zu den weiterbestehenden
Domania 1 -
gerichten. „Wenn der Delinquent
vom General-Crimi-
nalgericht aufgefangen, der
Informationsprozeß vom Do-
minio angefangen worden
ist, ist der Delinquent auf
Verlangen des Dominiums
zur Finalisierung des Prozesses
an das General-Crimi-
nalgericht abzugeben; hat
das letztere Gericht die Untersuchung
angefangen, so
ist der Prozeß bis an das
Ende fortzuführen."
Schließlich erhielt die Universität
ihre zivile Jurisdiktion
wieder.
Als Hauptgeldquellen der
erzherzoglichen Verwaltung
werden bezeichnet das Postulat
, die Einnahmen aus dem
Salz und Salmiter- (Salpeter
-) Wesen, das Postale, das
Montanistikum, das Fore-
stale, die Einnahmen aus
dem Eisenwerk von Kollnau
Abb. 3 Karl Anton Frhr. von Baden, und schließlich die alten
Präsident der Freiburger Landrechte. Ölbild k. u. k. Restanzen. Diese Re-
stanzen erklärten sich daraus
, daß der kaiserliche Hof in Wien seit Jahren der breisgauständischen Kasse
2 244 747 fl. schuldete. Obgleich diese Schuld unbestritten war, wurde noch
im Sommer 1805 die Absendung einer Deputation nach Wien zur Flüssigmachung
der „Wiener Zinsen" verhindert. Mit dem von den Landständen
zu bewilligenden Postulat von 50 000 fl. befaßt sich der „allerunzielsetz-
lichste Entwurf zur Ausschreibung des jährlichen Postulats an die herzogl.
Modenesische Regierung vom Breisgau". Ein Ausweis über die jährlichen
landesherrlichen Kameraleinkünfte der Provinzen Breisgau und Ortenau gibt
den Betrag der für das Land Breisgau vereinnahmten Hauptsumme in Wiener
Währung auf 162 589 fl. an. Bei der Höhe der Forderungen, die der breisgauständischen
Kasse an den kaiserlichen Hof in Wien zustanden, ist es nicht verwunderlich
, daß der Konseß sich mit einem Schuldentilgungsplan, der sich auf
die breisgauständischen Schulden bezog, befaßt. Im März 1804 beschwert sich
Greifenegg beim Erzherzog darüber, daß der Konseß in Wien Leute haben
müsse, die ihn oder den Syndikus Engelberger glauben machten, „bei Kgl.
FToheit unter Beseitigung der Regierung (das heißt des Regierungspräsidenten)
Entgegenkommen auswirken zu können". In seinen „unfürgreiflichsten Bemerkungen
" über den Schuldentilgungsplan bemerkt Greifenegg voller Mißtrauen
: „Man muß der ständischen Wirtschaft völlig auf den Grund sehen,
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