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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1959/0013
Während die Urkunden König Heinrichs IL und Konrads II. sowie päpstliche
Bestätigungen einen ziemlich umfassenden Einblick in die Stellung
des Hochstifts Basel gewähren, sind es bei Strafiburg nur verstreute Hinweise
, die uns zur Verfügung stehen. Das älteste Beispiel, der Besitz des
bischöflich-strafiburgischen Klosters E 11 e n h e i m m ü n s t e r , geht auf
das 8. Jahrhundert zurück. Damals stattete Bischof Heddo, früherer Abt
von Reichenau, Ettenheimmünster mit Besitz aus, der von Herzog Ernst
herstammte: Güter in Forchheim, Bahlingen, Rotweil, Wellingen und Riegel;
feiner erhielt das Kloster aus dem Besitz der Straßburger Marienkirche
das opidnm Endingen zusammen mit dem bischöflichen Fiskalbesitz dort,
sowie Burkheim und Grüningen. Die entsprechende Urkunde ist verfälscht,
wird jedoch im Kern für echt gehalten30. Auffallend ist, daß es die gleichen
Orte sind, die später Guntram besaß. Dies hängt vielleicht wieder damit
zusammen, daß es sich um Güter der früheren elsässischen Herzöge handelt,
mit denen Guntram wahrscheinlich verwandt ist. Von den Gütern Guntrams
kam zwar vieles an Einsiedeln, aber in Forchheim und Endingen erhielt
auch Bischof Erchenbald und das Straßburger Domkapitel in der zweiten
Hälfte des 10. Jahrhunderts neuen Besitz40. Im Jahre 1111 wandten sich
die Mönche von Ettenheimmünster an König Heinrich V. mit der Bitte,
ihnen den durch die Bischöfe entfremdeten Besitz wieder zu verschaffen41.
Nachdem sie aber für ein paar Jahre wieder in deren Genuß gekommen
waren, wurden sie ihnen aufs neue abgenommen. Es ist sehr wahrscheinlich,
daß hierbei die vorhin genannten Breisgauer Güter gemeint sind, weil
offenbar zur gleichen Zeit und zum gleichen Zweck die Urkunde Heddos
von 762, die die Breisgauer Güter nennt, überarbeitet wurde.

Ein weiteres Beispiel für die frühe Aktivität des Bistums Straßburg
im Breisgau gibt die Geschichte des Klosters St. Trudpert. Als dieses
im 10. Jahrhundert abgebrannt war - - vielleicht in der Zeit der Magyarenzüge
■ erfolgte die Wiedererstellung mit Hilfe Bischof Erchenbalds von
Straßburg. Daraus wurde ein Eigenkirchenrecht der Bischöfe mit dem
ins fundi abgeleitet42. Dementsprechend wurde noch der große Erschatz-
prozeß, den das Kloster im Anfang des 13. Jahrhunderts mit seinen Hintersassen
führte, vor das Hofgericht des Bischofs gebracht und dort entschieden43.

Ein weiteres Kloster mit Besitz im Breisgau ist die Frauenabtei St. S t e -
p h a n zu Straßburg. Diese erhielt von der Kaiserin Irmgard, Gemahlin
Lothars, den Ort Munzingen mit der Kirche44. Angeblich von König Heinrich
II. wurde die Abtei dem Bischof Werner von Strafiburg übertragen45.
Schon vorher, am Ende des 10. Jahrhunderts, war das Kloster A n d I a u mit
seinem großen Besitz im nördlichen Breisgau (Endingen, Riegel. Bahlingen,
Kiechlinsbergen, Sexau und Kenzingen) von Papst Gregor V. dem Bischof
Widerold übergeben worden40. Hierdurch kamen in der Folge die Üsen-
berger als andlauische Vögte in enge Beziehungen auch zu Straßburg.

Regesten der Bisdiöfe von Straßburg I. no. 46, S. 224 f.

10 ebd. no. 184. S. 254.

11 ebd. no. 390, S. 502.

!'- Iii. Mayer, St. Trudpert S. 11.

43 Mayer-Edenhauser in Th. Mayer. St. Trudpert, S. 132 ff.

44 Büttner, Sdiauinsland 67, S. 10 f.

46 Maurer, ZGO 67. S. 427. — Die betr. Urkunde ist eine Fälschung des 12. Jh. Vgl. Reg. Bischöfe
Stradburg 1. no. 221, S. 264 f.

40 Maurer, ZGO 67. S. 391 f. — Reg. Bischöfe Strafiburg I. no. 200 und 201. S. 256 f.

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