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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1959/0014
Zuletzt wäre noch der Besitz des Klosters S c h u 11 e r n zu nennen, der
sich in sieben Orten des nördlichen Breisgaus befand, dabei die Kirchen
von Köndringen, Wöplinsberg, Wippertskirch, Heimbach und die untere
Kirche in Bahlingen47. Wir sehen damit, daß der Klosterbesitz, der unter
Straßburger Einfluß stand, im Breisgau beträchtlich war, und daß der
Bischof auch vor dem Anfall des Nimburger Erbes im jähre 1200, wovon
noch zu sprechen sein wird, eine beachtliche Stellung haben muß.

Wir sahen schon, daß im Jahre 1002 außer dem Bischof von Basel auch der
Straßburger Bischof, Werner I., als Parteigänger Heinrichs IL sich in Breisacli
befand. Auch in der Zeit Heinrichs IY. gehörten die Straßburger Bischöfe zu
den Helfern des Königs. Werner II. begleitete Heinrich 1077 nach Canossa und
erhielt vom König noch im selben Jahr die Grafschaft im Breisgau, deren
Herzog Berthold I. entsetzt worden war48. Bischof Werners zweiter Nachfolger
war der Stauf er Otto, Brvider Herzog Friedrich I. von Schwaben, und ihm
folgte im Jahre 1100 wieder ein enger Freund Heinrichs IV.. Bischof Cuno.
Von diesen beiden Bischöfen heißt es, sie hätten viele Güter des Ortenauer
Klosters Ettenheimmünster an weltliche Herren gegeben und das Gotteshaus
dadurch heruntergebracht49.

In einer besonderen Beziehung muß Straßburg zu dem bedeutenden Dynastengeschlecht
der Grafen von N i m b u r g gestanden sein. Die Geschichte
dieses Hauses und seines Besitzes zu erforschen ist eine Aufgabe, zu
der noch manches zu leisten ist. Heyck in seiner Geschichte der Zähringer hält
die Nimburger, ebenso wie die Flerren von Üsenberg, für Nachkommen jenes
Flesso50, der um 1072 dem heiligen Ulrich den Ort Grüningen zur Gründung
eines Cluniazenserpriorats überließ, das wenig später nach der Wilmarszelle,
dem später so genannten St. Ulrich, verlegt wurde. Die Beziehungen der
Nimburger zu Straßburg werden erst zu Ende des 12. Jahrhunderts deutlicher,
wo Graf Berthold III. in Straßburger Bischofsurkunden als Zeuge auftritt.
Im Jahre 1200, vor Antritt seines zweiten Kreuzzuges, von dem er nicht mehr
zurückgekehrt ist, hat er Nimburg mit Zubehör, dann seinen Besitz in St. Ulrich
und Sölden samt dem Patronat dieser Klöster, auch weiteren Besitz an
Straßburg verkauft51. Welche Bindungen an Straßburg diesem Schritt vorhergegangen
sein mögen, bleibt vorläufig im dunkeln. Auf jeden Fall dürften
die Grafen von Nimburg in zähringischer Zeit, wahrscheinlich mit Rückhalt
ein Straßburg, eine selbständige Stellung im Breisgau eingenommen haben.
Vielleicht gehören sie zu jenen weltlichen Pierren, denen Güter des Klosters
Ettenheimmünster überlassen worden sind. Graf Berthold III. hatte jedenfalls
auch Besitz in Riegel52. Dieser Riegeler Plof samt Weisweil und Herbolzheim
kam aus dem Nimburger Erbe als straßburgisches Lehen an die Pierren von
Üsenberg53.

4~ Urkunde Papst Innozenz II. liir Schlittern von J136, Oktober 28. Dümge, Reg. Bad. p. 57. — Brack -
mann. Germ. Pontif. III. 3, p. 81 f. — Die Benediktinerabtei Schlittern war lehenrechtlich seit Kaiser
Heinrich II. dem Bistum Bamberg unterstellt. Heyck, Zähringer S. 499 f. bemerkt jedoch, daß nicht
alle bambergischen Besitzungen im Bereich der Zähringer zu deren Vogtei gehörten. Für Schuttern
läßt sich keine Ausübung zähringischer Vogtei nachweisen. Im 13. Jh. war die Vogtei im Besitz der
Herren von Diersburg, welche engste Beziehungen zu den Geroldseckern und zu Straliburg hatten.
Zwei Diersburger, Vater und Sohn, lielcn 1262 in der Schlacht bei Hausbergen.
Reg. Bischöle Strafib. I. no. 327, S. 287

i0 ebd.. no. 356, S. 296 und no. 409, S. 306.

50 Heyck, Zähringer S. 572.

51 Reg. Bischöfe Straßb. 1. no. 711 und 712. S. 375 f.

52 ebd., no. 712, S. 376.

53 Maurer, ZGO 67, S. 41S.

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