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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1959/0015
Auch im Schwarzwald haben die Nimburger Fuß zu fassen gesucht, sind
aber dort durch die Zähringer verdrängt worden54. Herzog Berthold V. hat
nun, als die Herrschaft Nimburg im Jahre 1200 an Straßburg fallen sollte,
diese selbst in Anspruch und wohl auch zum Teil in Besitz genommen. Die
Cluniazenserklöster Sölden und St. Ulrich, die Besitz in 48 Orten des Breis-
gaus hatten, wehrten sich gegen den straßburgischen Patronat; in dem Rechtsstreit
darüber entschied der Papst erst gegen Straßburg, dann erfolgte Beruf
uiig und ein neuer Termin55. Jedenfalls hat der Bischof 1213 eine Urkunde
St. Ulrichs besiegelt50 und ist als Schiedsrichter zwischen St. Ulrich und
St. Trudpert aufgetreten57. Im Jahr 1214 bestätigte König Friedrich II. dem
Bischof von Straßburg den Nimburger Besitz samt Sölden und St. Ulrich und
verzichtete auf eigene Ansprüche58. In der Folge hatte der Herrscher selbst
diesen Besitz als Straßburger Lehen inne, bis nach 1245 die staufische Stellung
zusammenbrach und Bischof Heinrich von Stahleck die Güter zurückeroberte59.
Nach der Schlacht von Hausbergen (1262) wurden die Freiburger Grafen
damit belehnt.

Nach den Grafen von Nimburg - - woher der Grafentitel stammt, vermag
man nicht zu erkennen - - müssen noch einige Worte über die Herren von
Osenberg gesagt werden. Ihr alter Eigenbesitz liegt nördlich von Basel
(Riehen, Weil, Inzlingen, Höllstein) und im Wiesental bis nach Schönau00. Die
Burg Üsenberg und alles, was sie von Schliengen abwärts im unteren Breisgau
hatten, war Lehen von Basel in Verbindung mit dem Schenkenamt, oder Lehen
von Straßburg bzw. von straßburgischen Klöstern wie Andlau01. Ihre Stellung
gegenüber den Zähringern war durch diese Situation bestimmt. Kein Üsen-
berger erscheint unter den Schenkern oder Urkundenzeugen für das Zäh-
ringerkloster St. Peter. Andererseits findet sich in der zweiten Hälfte des
12. Jahrhunderts Burkhard I. von Üsenberg öfters sowohl im Gefolge der
Basier Bischöfe wie der Herzöge von Zähringen02. Im 13. Jahrhundert war
Rudolf 1. von Üsenberg ein Anhänger der Staufer-Könige Philipp und Friedrich
II. Dem hat er vermutlich die Vogtei über die einsiedlischen Güter und
die Burg Riegel zu verdanken, auf der zuvor ein zähringischer Ministeriale
(Werner von Roggenbach) gesessen war03. Dank den Üsenbergern ist den
Zähringern kein Einbruch in das System der stift-baslischen Lehen gelungen.
Im 13. Jahrhundert standen die Üsenberger auf Seiten der Bischöfe von Straß-
burg und der Geroldsecker gegen die Grafen von Freiburg.

Auf das vom Breisgau gesehen auswärtige Dynastengeschlecht der Grafen
von Habsburg kann hier nur eben hingewiesen werden. Es hatte alten
Besitz am Kaiserstuhl (Limburg, Endingen)04, von dem jedoch im 13. Jahrhundert
nicht viel übrig war. Auch die habsburgischen Klöster Muri05 und
Ottmarsheim00 waren im Kaiserstuhl mäßig begütert, letzteres stärker im

Edgar Fleig, Studien zur Geschichte des Klosters St. Peter (1908), S. 101, no. 12.
•r>5 Reg Bischöfe Strafib. I. no. 720, 721, 722, S. 577 f.
•"'<•> ebd. II. no. 795, S. 12.
•r>7 ebd. no. 797, S. 12.
58 ebd. no. S01, S. 15.
50 Maurer. ZGO. 67, S. 416.

80 ebd. S. 576.

01 Maurer, ZGO. 54, S. 149. — Hans Fehr, Entstehung der Landeshoheit im Breisgau (1904), S. 66.

02 Maurer, ebd. S. 150.

03 ders., ZGO. 67, S. 40S ff. - Quellenwerk zur Entstehung der schweizerischen Eidgenossenschaft II. 2,
S. 55.

04 Güter aus ehemals habsburgischem Besitz in Endingen 1219: Schoepflin, HZB V. p. 152 f.

05 Aloys Schulte, Mitteilungen des österreichischen Instituts 7, S. 7.
ßfl Regesta Habsburgica I. no. 15, S. 7.

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