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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1959/0070
brikaten würde Jiiclit den gewöhnlichen Zöllen unterworfen. Keinem ihrer
Fabrikarbeiter würde gestattet, binnen der ersten zehn Jahre in andern inländischen
Fabriken Arbeit aufzunehmen, alle neuen Erfindungen würden
auf zehn Jahre patentiert. Außerdem erhielt die Gesellschaft das Bier- und
Wein-Ausschankrecht, das Back- und Metzger recht für ihr Personal.

Am 19. Januar 1811 erhielt Seeligmann
als Hauptaktionär das ganze
Konventsgebäude mit Ausnahme des
Nordflügels sowie die Klostermühle
pachtweise zur Verfügung gestellt.
Außerdem überließ man ihm das
Kupfer des Klosterkirchendachs zum
„wahren Wert", aber erst in vier
Jahren zahlbar. Das Bezirksamt hatte
die in der Abtei verstreut wohnenden
Leute im Nordflügel unterzubringen
.

Im endgültigen Pachtvertrag vom
19. November 1811 kamen noch
einige Nebengebäude hinzu, und
nach Ablauf der auf zehn Jahre bemessenen
Pachtzeit durfte der ganze
Besitz um 25 330 fl. übernommen w ei den
, aber lediglich zum Betrieb der
Maschinenfabrik und Spinnerei.

Abi). 2 David Seeligmann (Freiherr-von Eichthal) Über den Zustand der Fabrik im

Nach einem Stich von Wmierhalder Juni 1812 liegt der Bericht des Frei-
Lith. von J.Velten, Karlsruhe herrn von Fahnenberg vor. den das

Innenministerium zu diesem Zweck
nach St. Blasien entsandt hatte1"1. Sie habe ihr Aufblühen in erster Linie dem
Hinzutreten des Bankiers Seeligmann zu verdanken. Ohne die Spinnerei beschäftige
sie 154 Personen, darunter 36 Lehrlinge. Neu eingerichtet wurden
ein Hammerwerk und eine Schleiferei, die Dreherei ist auf das Dreifache
vergrößert und für die Kraftanlage hat man neu einen Wasserkanal mit
einem IV2 Millionen Kubikfuß fassenden Reservoir angelegt, so daß jetzt
48 PS gewonnen werden.

Die Spinnerei in der früheren Mühle beschäftigt an mehreren tausend
Spindeln über 100 Kinder, die durchschnittlich 15 Kreuzer im Tag verdienen.
Für je etwa 20 Spindeln einschließlich der Vorbereitungsmaschinen ist ein
Kind notwendig. Zum Reinigen der Baumwolle werden ältere Arbeitskräfte
angesetzt. Es sei auch die Anlage einer großen Mulespinnerei (neben der
Wasser- oder Trosseispinnerei) und einer Weberei vorgesehen15.

Die Lehrlinge werden beim Eintritt neu gekleidet und erhalten dieselbe
Verpflegung wie die Meister und Gesellen. Für 500 Personen sind Speise- und
Schlafsäle eingerichtet worden. Ein Geselle verdient durchschnittlich 1 fl. im
Tag ohne die Kost, Meister und Akkordarbeiter kommen bis auf 3 fl. Die

14 Die Baumwollenspinnmaschinen-Fabrik und Baumwollenspinnerei des Bankiers Seeligmann in St. Blasien
und deren Einfluß auf den Schwarzwald, in Karl Heinrich Freiherr von Fahnenberg und Georgius,
Magazin für die Handlung, Handclsgesetzgcbung und Finanzverwaltung Frankreichs und der Bundesstaaten
. Nürnberg 1813 Bd. IV Heft II S. 54—76.

15 Sie kam über Versuche nicht hinaus.

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