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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1961/0108
eingerechnet, war der Gesamtaufwand auf 929 Gulden und 40 Kreuzer veranschlagt
. Obervogt v. Rottenberg und Amtmann v. Kornritter41 legten der Regierung
am 4. Januar 1754 ihren ausführlichen Bericht vor. „Eben dieses Amthauses
halber sind zwar schon vor geraumen Jahren Augenschein eingenommen
, die erforderlichen Reparationskosten an hohe Behörde und sofort weiteres
versendet worden", schrieben die beiden Beamten, „aber bis dahin niemals
etwas schlüssiges allergnädigst erfolgt, unterdessen sich die Gefahr von Zeit zu
Zeit mit mehreren Kosten äußert und bereits das Gebäude von oben bis in den
Keller gestippert (gestützt) worden, inmassen der sonst noch viele Jahre dauernd
gute Dachstuhl mit keinem Hängewerk oder anderen Notwendigkeiten
versehen und welcher allein auf den vermarbten (zermürbten) Riegelwänden
des oberen Stocks liegt, auch gleich anfänglichen schon zu weit gespannen worden
, notfolglich immerhin mehreres sich zu dem gänzlichen Abfall und Unterdrückung
des Gebäudes neigt, deswegen bei einem jeden starken Auftritt oder
Sturmwind der ganze Stock sich bewegt, auch die Bühne- oder Fruchtschütte
mit einer nur geringen Last sich beschweren läßt. Hiernächst auch zwei Hauptrisse
an der einen Hauptmauer bis an die Fundamente sich hinabziehen und
weil nicht ermessen werden mag, wie weit die auf den Riegelwänden und
Hauptmauern liegenden Trämen außerhalb zeigende Fäulnis sich streckt, so sei
die Gefahr im Verzug, daß die Mauer reißt und fortan mehreres zerspaltet,
auch das Gebälk schnaltzet ..." Kein Wunder, daß die Beamten über die Verzögerungstaktik
der Freiburger Regierung erbittert waren. Sie machten aus
ihrer Verärgerung auch keinen Hehl, sondern schrieben dem Regierungspräsidenten
nicht ohne leisen Spott „sofern Eure Exzellenz und Gnaden auf die
Sicherheit eines Beamten je keine Reflexion zu machen belieben sollten, so verdienten
wenigstens die Amtsakten wegen bevorstehendem Unglück eine Rücksicht
..." Es fehlte auch diesmal in Freiburg nicht an Vorschlägen, was und wie
man es machen soll. Der Buchhaltereibericht vom 16. Januar 1754 enthielt einen
fix und fertigen Entwurf, wie den Schäden zu Leibe zu rücken wäre und vor
allem, wie man mit einem leeren Beutel große Sprünge macht. Man war der
unvorgreiflichen Meinung, diese Reparatur solle unter beständiger Aufsicht des
Amts auf Rechnung vorgenommen und das benötigte Holz aus einer herrschaftlichen
Waldung geholt werden. Fuhr- und Handfronen sollten die Untertanen
leisten, denen ja an der Einrichtung eines Archivs viel liegen müsse. Was an
Geld aufzubringen wäre, sollte aus Amtsmitteln genommen und mit der Beschaffung
der Materialien noch diesen Winter begonnen werden, damit bei
demnächst folgenden langen Tagen mit der Arbeit angefangen werden kann.
Noch besser aber wäre es, wenn die Untertanen durch gutes Zureden der Beamten
nicht allein die Kosten für das Gewölbe, welches des starken Mauerwerks
wegen besonders hoch angeschlagen wurden, übernehmen und damit dem Beispiel
der Triberger nacheifern würden, sondern auch den Aufwand für das
übrige Gebäude gegen Entschädigung mit herrschaftlichem Holz trügen. Die
Rechnungsbeamten erinnerten sich bei dieser Gelegenheit gerne der Gebefreudigkeit
der Untertanen, von denen jene Urkunde vom 2. Januar 1710 meldet,
daß sie das Amthaus aus lauterer Devotion und ohne einiges Entgeld der löblichen
Kammer haben erbauen lassen42. Dem angeschlossenen Reparaturplan

41 Joseph Thaddäus von Kornritter ab Ehrenhalm geb. Waldkirch 15. Juli 1700 als Sohn des Amtmanns
und Stadtschultheißen Johann Michael, immatrikuliert bei der Universität Straßburg 8. August 1718,
Amtmann in Waldkirch und Kenzingen 1753, Obervogt in Waldkirch 1764, gest. 28. August 1771 in Waldkirch
.

42 s. Anm. 18.

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