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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1962/0021
an (nehmen muß, hat man auch sie, also auch den Verzicht auf die Seitenschiffe
in die gleiche Zeit zu datieren. Eine Rundbogentüre in der Vermauerung der
ersten Arkade von Osten gehört wahrscheinlich auch hierher. Zum gleichen
Ergebnis kam schon Ernst Adam aus dem Schichtbefund01. Gleichzeitig mit der
endgültigen Vermauerung der drei östlichen Arkaden wurde nämlich im Ostteil
der Kirche der Fußboden beträchtlich höher gelegt, im Westteil dagegen um
eine Stufe tiefer. Den Übergang vermittelte eine quer durch die Kirche laufende
Stufenanlage, die Adam ausgegraben hat, und die offenbar auch noch gegen
die Vermauerung der Arkaden stieß. Gleichzeitig hat man in der Mitte des
Langhauses einen Altar errichtet. Da er den alten Durchgang in der frühromanischen
Quermauer zusetzt, bedeutet das, daß man damals der alten frühromanischen
Abschrankung folgend die Kirche in zwei Teile getrennt hat. Im
Ostteil verzichtet man auf die Seitenschiffe und beschränkt sich auf einen Saal-
raum mit Hochchor in der Apsis. Durch den höher gelegten Fußboden werden
offenbar die Zugänge zur Krypta zugesetzt, so daß man für diese einen Zugang
von dein neuen Kreuzgang im Süden her durch den Ausbruch der östlichen
Seitenschiffwand schaffen muß. Er sitzt unmittelbar neben dem alten Zugang
in der Südwand des Mittelschiffes und wird offenbar erst im 17. Jahrhundert
vermauert und 1697 durch die heutige Rundbogentür, die von Süden her unmittelbar
in die Krypta führt, ersetzt. Vielleicht wurde auch schon damals ein
neuer durchlaufender Treppenaufgang zum Hochchor geschaffen - - vielleicht
muß man aber auch das leider nicht mehr erhaltene Fundament vor der Krypta
zu einem späteren Emporeneinbau rechnen und mit diesem die Verlegung der
Türe im Jahr 1697 in Verbindung bringen. Vielleicht wurde im 13. Jahrhundert
auch schon ein Altar in den Hochchor gesetzt. Wann das große Scheitelfenster
in der Apsis durch das Einsetzen schräger Laibungen verkleinert wurde, ist
ungewiß.

Im Westen der alten Schrankenmauer werden drei Achsen des Mittelschiffs,
der Turmraum mit Empore und zwei Achsen der Seitenschiffe zu einem kreuzförmigen
Raum zusammengezogen. Der kurze Ostarm dieses Raumes liegt
einige Stufen höher und ist Altarraum. An die Stelle der ursprünglichen zwei
Arkaden tritt auf jeder Seite ein großer Bogen, so daß die Resträume der beiden
Seitenschiffe sich mit dem Mittelschiff zu einem durchgehenden Querraum
verschmelzen. Auch der neue tiefer gelegte Plattenboden aus tertiärem Kalksandstein
, wohl von der Bergsmatte bei Britzingen stammend, zieht sich vom
Mittelschiff in die beiden Seitenschiffe hinein, so den Querzusammenhang betonend
, während er in den östlichen Teilen der Seitenschiffe fehlt. Daß man
mit diesem Boden unter das alte Niveau der Kirche ging, hängt sicher mit der
,mii ngen für die großen Bögen zur Verfügung stehenden Höhe zusammen. Die
Bogenscheitel mußten unter dem Dachansatz der Seitenschiffe bleiben, und so
mußte man mit den Kämpfern und dem Boden nach unten ausweichen. Die
Decke über den Seitenarmen kann nur schräg unmittelbar unter den Dachsparren
gelegen haben, wie etwa in dem bekannten Beispiel der um 1300 entstandenen
Dominikanerkirche in Kolmar.

Dieser Raum war sicher ein echtes Umbauprodukt und kein geplantes und
gelungenes Kunstwerk. Trotzdem muß doch die Frage gestellt werden, ob solche
kurzen und solche kreuzförmigen Räume, oder Tendenzen dazu, im 13. Jahr-
Ii uuder( vorkommen. Bei allem Abstand im künstlerischen Rang könnte man

61 Adam a. O.

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