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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1962/0067
vermittelt haben. Leider ist es so, daß gerade in Fällen, in denen verwandtschaftliche
Beziehungen festzustellen sind, keine schriftlichen Beweise für den
Künstler Zeugnis geben. Denn Werke, die von Liebhabern bestellt und bezahlt
wurden, fanden nur selten eine Erwähnung in amtlichen Rechnungen
oder Protokollen. Vielfach ist es auch um die Archivalien aus der Zeit vor 1806
schlecht bestellt. Es wäre mir daher nur die Möglichkeit geblieben, Zuschrei-
bungen von Arbeiten an J. B. Sellinger auf stilkritische Überlegungen zu
gründen, wenn mir die verwandtschaftlichen Bande der Stifter oder Eigentümer
sellingerscher Arbeiten nicht als willkommene Stütze dienen könnten.
Selbstverständlich gebe ich damit keine einwandfreien Belege für die Urheberschaft
des Bildhauers. Einige Verwandte Sellingers waren aber doch so
bedeutungsvoll für dessen Leben und Werk, daß ich sie in einer Zusammenfassung
eigens würdigen muß. Dies kann jedoch nur schematisch und skizzenhaft
geschehen, damit meine Darstellung nicht zu umfangreich wird.

1. Onkel Franz Seelinger, 1716 Firmpate des Bildhauers J. B. Sellinger, war
der dritte Sohn von Mathias Seelinger senior (Kap. I). Onkel Franz, geboren
24. Oktober 1689 in Merdingen, heiratete in erster Ehe eine Catharina Jucher-
tin (geboren 13. Juni 1694, gestorben 2. Juni 1744). Aus dieser Ehe zehn Kinder.
Zweite Ehe am 24. April 1746 mit Witwe Maria Köchin, Hirschwirtin von Hochdorf
. Heiratsabrede vom 4. März 1746 GemA. Merdingen. Darin als Besitzer
mehrerer Lläuser und des Gasthauses zur Sonne in Merdingen genannt. Noch
1752 Sonnenwirt. Tod nicht feststellbar.

Die zweite Frau Maria Köchin, geboren 10. September 1694 in Wendlingen
(Freiburg-St. Georgen), war in erster Ehe (16. Februar 1716) mit Franz Stai-
gert, Hirschwirt in Flochdorf, verheiratet gewesen. Franz Staigert und Maria
Köchin stifteten 1743 das Steinkreuz auf den Kirchhof von Hochdorf. Bei der
Eheabrede 1746 fungierten in Merdingen als Rechtsbeistände der Witwe Maria
Köchin deren Bruder Johann Georg Koch (gestorben 22. April 1783), Vogt von
Wendlingen und Uffhausen, sowie der St. Georgener Kirchenpfleger Johannes
Ehret (gestorben 9. August 1763, „der sogen. zinßHanß"). Tod der Maria Köchin
nicht feststellbar89.

2. Tante Anna Maria Seelingerin (gestorben 30. Dezember 1715 in Merdingen
), Tochter des Mathias Seelinger senior, verheiratete sich am 24. Mai 1712
mit LIans Jakob Weber (geboren 11. Juli 1688), dem Sohn des Merdinger Vogtes
Sebastian Weber senior. Ein Bruder ihres Mannes war Sebastian Weber
junior (geboren 17. Januar 1690), der bei den sechs Kindern des Merdinger
Küfermeisters Gallus Wentzinger (Onkel des berühmten Johann Christian
Wenzinger) als Taufpate genannt ist. Ebenfalls ein Bruder ihres Mannes ist
Anton Weber (geboren 27. Oktober 1693) gewesen, welcher als Vogt von Merdingen
(1728—1750) bedeutenden Anteil an der Erbauung der spätbarocken
Pfarrkirche (1738—1741) seiner Gemeinde hatte.

3. Hans Jörg Seelinger (geboren 8. April 1706, gestorben 3. April 1750 in
Merdingen, „vir aegregius"), ältester Bruder des Bildhauers J. B. Sellinger,
heiratete am 21. April 1729 Barbara Weberin (geboren 30. Oktober 1706, gestorben
26. November 1735 im Kindbett), Stiefschwester von Hans Jakob, Sebastian
und Anton Weber (Abschn. 2). Hans Jörg Seelinger wurde dadurch
Schwager von Joseph Saladin (gestorben 26. Februar 1767), dem Merdinger
Vogt von 1751 bis 1762, sowie von Anton Engler (geboren 24. November 1699)

89 Kirchenbücher von Merdingen, Hugstetten, Freiburg-St. Georgen und Mitteilung von H H Pfarrer
O. Haag, Hochdorf (10. Februar 1961).

5 Schau-ins-Land

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