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Sed solvit interea immaturo, immo
acerbissimo occasu naturam faventis-
simus princeps — ut ita e a re s, q u ae
tarnend nervum nostrse rei publicae
respicit, usque adhuc pepende-
r i t. Quo nomine non mediocri vulnere
conficeremur, nisi in vestram regiam
niaiestatem, quae divo quondam prin-
cipi, avo vestro, felicissimo successit
auspicio, omnem nostram spem con-
locare liceret, tan quam in principem
toto orbe potentissimum iustissimum-
que, et cui vel maxime cordi sit, lau-
datissimae domus Austriae provineias
(id quod ab illustrissimis principi-
bus, vestris praecessoribus, observatum
constiterit) singulari complecti et
f avore et benivolentia. Vestram itaque
niaiestatem qua possumus subiectis-
sima verentia8 rogamus, quatenus
tarn laudabilem rem legum et statu -
toruni nostrorum ceptam et tantum4
non perfectam in sui caram (divi
Caesaris, avi vestri exemplo) gratiose
excipere et, quoniam gravissimis
vestram praepediri niaiestatem nego-
ciis non ignoramus, ut ei rei tractandae
nec tempus suppetat nec ocium, to-
tum hoc negocium generosis nobilibus
et spectatis viris, dominis comiti de
Septemburgis5 et Jacobo0 Vilingerc)
erarii praefecto, vestris alioqui in Germania
commissariis, ambobus ipsis
et utrique in solidumd), committere
dignemini. Qui (arabo aut alter
eorum, impedito collega)6) vestrae ma-
regenten solich Statuten ze ersechen
und ze erörtern bevolhen, willens die
ze eonfirmieren, so die ersechen und
bewegen weren.
Aber mitler zit ist der gnedigst unser
fürst mit unzitlichem hoclicleg-
lichem absterben hingangen,und deshalb
der gantz handl angehenckt.
Das uns zwar zuo swerem widerfal
diente1', wa wir nit in u(wer) königliche
) m(aiestat) als unsern aller
gnedigsten herren, eim erbliclien
naclivolger k(aiserliclier) m(aiesta)t
und eim aller mechtigsten, gerecliti-
sten fürsten unser hofnungen leiten^)
möchten, das maie(sta)t ir begerlich
gmuet und hertz zuo disen öster-
richischen ffirsten landen (als dann
all (annder?) u(wer) k (uniglichen)
m(aiesta)t vorfarn truwlich getonh)
noch bisliar gesetzt hat und setzet.
Demnacli, aller gnedigster herr, ist
an u(wer) k(uniglich) m(aiesta)t unser
aller undertenigst bit(t), ir m(aie-
sta)t welle dis angefengte loblich
handlung unser gesatzten und Statuten
in ir getruw sorghaltung (glich
wie wilant keiserlich m(aiesta)t an-
nenien und, diewil uwer k(uniglich)
m(aiesta)t mit vi! sweren gscliefften
beladen ist und den Sachen personlich
nit mag obligen, dis arbeit den
wolgepornen, edln, vesten herren, N.
graf ze den Sibenbürgen und herrn
Hansen (sie!)1 Villinger, Schatzmeister
, uwer k(uniglichen) m(aiesta)t
b) tn neruu vielleicht falsdi gekürzt statt tq
neruü = tanquam nervum.
c) Vor erarii durdistrichenes vestri.
d) Von ambobus bis solidum am Rande ergänzt.
e) Das Eingeklammerte auf der folgenden Seite
ergänzt.
3 = Achtung, Ehrfurcht. Originelle Wortbildung
von Zasius.
4 Dazu am Rand, mohl audz von der Hand Zäsis:
elegans dictio, non nisi doctis viris digna(!).
5 Am Rand als Variante zu Burgis von der Hand
Ulrich Wirtners(I) montibus. Es ist der um
Karls Wahl verdiente niederländisdie Rat Maximilian
von Zevenberghen.
6 Zasius hatte Johanni(!) gesdirieben — daraus
hat Ulrich Wirtner Jacobo verbessert. Jacob
Villinger ist der Schatzmeister k. Maximilians,
für den in der Barfüßergasse das Haus zum
Walfisch gebaut morden ist.
f) Idi setze das übergeschriebene e hinunter neben
das i, meil es von Zäsi zweifellos gesprodien
wurde.
g) leiten über durdigestridienem setzen.
h) Das Eingeklammerte am Rande ergänzt.
1 Riditiger Zevenberghen und Jacob Villinger.
Zäsi verrät, wie gleidigiltig ihm die Finanzgrößen
seiner Zeit gewesen sind — indem er
auch in der deutschen Fassung den Vornamen
des mächtigen Schatzmeisters nicht richtig kennt
(obwohl Jacob Villinger sogar das Freiburger
Bürgerrecht besaß).
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