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düngen entstanden. Die Freiburger Vorstadtfiliale St. Nikolaus in der Neuburg
bildete damals, abgesehen von den anders gelagerten Verhältnissen in der Bisehofsstadl
Konstanz, die einzige Ausnahme.
H. Prahl
Ludwig Keller, Geschichte der Stadt Weil am Rhein, umgearbeitete und erweiterte
Neuauflage der „Chronik der Gemeinde Weil" von Karl Tschamber, heraus
gegeben von der Stadt Weil am Rhein. Gesamtherstellung Rombach & Co. Frei
bürg im Breisgau, 1961, 240 S.
Ein eingehender Vergleich zwischen der ausgezeichneten Tschamberschen Chronik
hui der von Dr. Keller daraus erarbeiteten „Geschichte der Stadt Weil" läßt eine
mühselige, aufopferungsvolle und zugleich gewissenhafte und wohltuend taktvolle
Arbeit erkennen, die die Chronik von Tschamber, wo es irgend möglich ist, im Wortlaut
bestehen läßt, Forschungsergebnisse jüngerer Zeit stillschweigend einfügt und
die Ereignisse der Zeit nach 1928 nahtlos an den Text der Vorlage anknüpft: menschlich
vornehm, wissenschaftlich einwandfrei und in der Darstellung knapp und allgemeinverständlich
, wie das Vorbild. Was verändert und weggelassen wurde, ist im
Vorwort angedeutet.
Statt der 17 Kapitel der „Chronik" hat die „Geschichte" 19 Kapitel. Eingefügt isl
ein Kapitel „Kulturpflege", angefügt ein Kapitel „Anekdoten und anderes". Die
Kapitelüberschriften entsprechen sonst, im Wortlaut zum Teil etwas verändert, der
I mhamberschen Anlage der „Chronik". Die Bilder sind in der neuen Auflage vermehrt
, neu angeordnet und so ausgezeichnet, daß sie einer besonderen Erwähnung
wert sind.
Herr Dr. Keller hat das Erscheinen des Buches nicht mehr erlebt. Seine bisherigen
Helfer, die im Vorwort genannt sind und unter denen, wie wir erfahren, Herr Stadtilm
lmann Wucherer besonders hervorgehoben zu werden verdient, haben letzte Hand
angelegt. Der Verlag Rombach hat sich der technischen Ausstattung angenommen und
mit größerem Satzspiegel und etwas kleinerer, gefälliger Type den gegen Tschamber
erheblich angewachsenen Text statt auf 477 Seiten auf 240 Seiten untergebracht.
Das Buch ist also in jeder Hinsicht erfreulich: es ist immer noch die — man darf
sagen - - berühmte Tschambersche Chronik, aber innen und außen von kundiger,
behutsamer Hand erneuert und fortgeführt bis auf unsere Tage. Die Fortführung
umfaßt im wesentlichen den Übergang vom Dorf zur Stadt. „Er ist dadurch gekennzeichnet
", sagt Dr. Keller im Vorwort, daß der jahrhundertealte Rahmen der Dorfgemeinde
durch Zuwanderungen von außen gesprengt wird. Damit vollzieht sich ein
völliger Strukturwechsel innerhalb der stets wachsenden Bevölkerung, der sich auf
allen Lebensgebieten auswirkt." Daß dieser Übergang in seinen Einzelheiten mit
klaren Augen beobachtet wird, macht aus der Tschamberschen Chronik trotz aller
Rücksicht auf ihren Text doch etwas völlig Neues, das wohl zum erstenmal für eine
Stadt unseres Raumes gewagt wurde und mit dem völligen Gelingen Aveit über die
Geschichte der Stadt Weil hinaus interessant und von Bedeutung ist.
M. Wellmer
Wilhelm Albert. S< ;xau 862—1962, Bilder aus Vergangenheit und Gegenwart. Zur
1100-Jahr-Feier herausgegeben von der Gemeindeverwaltung Sexau.
Freiburg L Br., Rombach & Co. (1962). 162 S.
Die Arbeit des Sexauer Pfarrers W. Albert beruht auf gründlichem Quellenstudium
. Es ist sicher für einen Theologen nicht selbstverständlich, daß es ihm gelingt,
die Anfänge eines Dorfes in die Reichsgeschichte und die Geschichte des frühen
Breisgaus einzuordnen. Auch der Übergang der Kloster-Andlauischen Besitzungen an
die Markgrafen von Hachberg ist als entscheidendes Ereignis erkannt und erklärt.
Gerade das Richtige» für Schule und Haus ist die „Chronik von Sexau" (S. 27—57), die
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