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herren Aichwald, ferner der „Hörmansacker" mit 12 Jucliert Matten und Holz,
der ringsum mit Häg und Gräben eingefaßt war77.
d) Die Reben
Nach dem Urbar von 1715 waren es im ganzen 70 Mannshauet oder 8 Juchert
6 Mannshauet Reben, alles auf dem Michelsberg. Nämlich die Vorder-
bürg mit 12 Mannshauet, „liegt ringsum mit einer Kinzig78 eingefaßt, einsam
und frey von der Cappelle herüber".
„Wiederum gegen ermelter Cappelle über liegt die Mittlere Burg, so in
24 Mannshauet besteht, und ringsum ganz frey". Der dritte Teil davon waren
allerdings vor Erwerbung durch Garnier öde Halden und nicht gebaut. Im
Schützischen Urbar von 1654 sind diese 24 Mannshauet, Halden genannt, angeführt
als „oben auf Michel Schimpf und die Kinzig, unten gegen die Dreisam
und Öhrlewäldlin (= Ehrenwäldele) die ganze Halden".
Am Gauchberg 8 Mannshauet Reben, „einseits neben der Kinzig, anderseits
neben Hans Martin Haberstrau und Michel Fuxen selig Erben, strecken
oben auf gnädige Herrschaft, unden wiederum auf gnädige Herrschaft und
Hans Bininger".
Die Hinterburg haltet in sich 24 Mannshauet Reben. Dazu kommt noch
das sog. „Hüenerstückhl" mit 2 Mannshauet79.
e) Der Wald
Die Herrschaft Lichteneck besaß von jeher einen eigentümlichen
Wald, „Pentzebühl" genannt, im Teninger Bann ungefähr 40 Juchert
groß und bewachsen meist mit Stauden und Hürsten. Er lag neben der
Teninger Allmend und grenzte oben an die Glotter und unten auf die Lange
Matt und das Restholz, so die von Riegel innehaben.
Dieser Penzebühl war von jeher Riegeler Bürgern als Erblehen verliehen
und brachte der LIerrschaft Lichteneck von jeder Juchert 1 Schilling, also zusammen
einen jährlichen Zins von 1 Pfund 18 Schilling Pfenning ein, die
schon unter den Rieglerischen beständigen, unveränderlichen Zinsen begriffen
sind. Einen Teil dieser Lehen bekamen die Pierren von Ratsamhausen in ihre
Hände, von denen sie auf Generalmajor Schütz übergingen.
Mit dem Kauf des Schlosses im Jahre 1662 fielen 18 Juchert dieses Waldes
an die LIerrschaft Lichten eck zurück, welche sie nun in Eigenbetrieb nahm.
Darum heißt es im Urbar von 1715 von diesem Wald: „Davon haben die
Underthanen zu Riegel 22 Jüch inne und geben der gnädigen Herrschaft von
jeder Jüch 1 Schilling, also zusammen 1 Gulden 11 Batzen 4 Pfenning jährliche
Zinsen. Die übrigen 18 Jüch genießt die Herrschaft selbst, und strecken selbige
auf die Glotter mit einem Ort, mit dem andern auf den Röthergraben, unden
Ti fCabisgärten und Hermannsacker gehörten schon im 16. Jahrhundert zum Schloßgut. Im Jahre 1812 gingen
sie in die andern Lichtcneckischen Matten an den badischen Staat über; heute noch Domänebesitz.
T8 Das früher viel gebraueilte Wort „Kinzig" bedeutet soviel wie Bergspalte (im Bayerischen „Klamm"),
Hohlweg, Rain.
T9 Die Namen Vorderburg und mittlere Burg erinnern noch an die obere Burg, welche einst die Üsen-
berger bewohnten, und an die vordere Burg ihrer Dienstleute, welche beide zu Beginn des 15. Jahrhunderts
zerfielen und abgetragen wurden. Aber eine hintere Burg gab es nicht. Der Name ist verderbt
aus „hinter der Burg".
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