Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0097
Zur Zeit der französischen Herrschaft über Breisach und Freiburg lebte die
Kippermünzung wieder auf. Markgraf Friedrich VII. Magnus (1677 — 1709)
ließ 1680 zu Emmendingen mit Münzwerkzeugen aus Durlach eine neue Münzstätte
einrichten, in der er sowohl Münzen in Anlehnung an die Reichswährung
als auch die minderwertigere Flachbergische Landwährung schlagen
ließ (Abb. 47 — 49). Die Umschriften der letzteren waren deutschsprachig im
Gegensatz zum Latein der andern. Er gab eine Reihe von Nennwerten aus,
vom Sechzehnbätzner und Gulden bis zum schriftlosen einfachen Rappenpfennig
, der nach der alten Brakteatenart ausgebracht wurde. Er war offenkundig
zur Täuschung des Publikums bestimmt, da noch viele alte Kleinmünzen
im Umlauf waren.

Wenn auch diese Landmünzen den Charakter einer Binnenwährung
zeigten, so wurden sie doch in so großen Mengen geprägt, daß sie die Grenzen
des Markgräflerlandes überfluten mußten und von den Angrenzern alsbald
im Wert herabgesetzt oder gar verboten wurden. Ja. 1682 sah sich der Markgraf
sogar genötigt, ihre Ausfuhr nach seinem eigenen Pforzheimer Landesteil
zu untersagen und ihren Kurswert gegenüber dem Reichsgeld herabzusetzen
. Die Münzstätte Emmendingen mußte daher alsbald samt der dort
hergestellten markgräflichen Nebenwährung aufgegeben werden.

Als Münzunternehmer hatte der Markgraf 1680 den in Emmendingen ansässigen
Schirmjuden Löwel als „Münzfaktor" unter Vertrag genommen.
Münzmeister, also technischer Leiter, wurde Johann Georg Gilly, bisher an
der Münzstätte Tiengen, doch wurde er zu Anfang des Jahres 1681 entlassen
und durch Johann Büsch aus einer elsässischen Münzmeisterfamilie ersetzt.
Das Münzwerk befand sich im sogenannten Gremppenhof und der danebenliegenden
Unteren Mühle. Im März 1684 wurde die Prägeeinrichtung in den
markgräfliehen Palast zu Basel verbracht.

Die Münzstätte Günzburg 1764 — 1805

Im Jahre 1740 hatte Österreich den 20-Gulden-Fuß eingeführt; es sollten
also 20 Gulden oder 10 Taler aus der feinen Kölner Mark Silber geprägt
werden. Im September 1753 trat Bayern dieser Regelung bei, die dann als
Konventions-Münzfuß bezeichnet und von den meisten Reichsfürsten übernommen
wurde. In Süddeutschland ergaben sich aber bald Schwierigkeiten
durch den massenhaften Umlauf geringerer Scheidemünzen, so daß sich Bayern
gezwungen sah. den gröberen Münzen einen um ein Fünftel höheren
Nennwert beizulegen, um . sie den kleineren, deren Einziehung undurchführbar
erschien, anzupassen,-so daß also der Taler 2 fl. 24 kr. und der Gulden
I II. 12 kr. gellen sollte. Dieser 24-fl.-Fuß wurde bald in allen süddeutschen
Reichsländern eingeführt, in welchen ja die österreichischen Vorlande eingebettet
lagen, so daß sich dort der in Österreich fortbestehende 20-11.-Fuß
nicht mehr behaupten konnte. Maria Theresia erließ daher am 12. März 1761
ein Patent mit der Anerkennung des 24-fk-Fußes für Vorderösterreich und
entsprechender AVertfestsetzung der dort umlaufenden Sorten. Da aber die
Minderwertigkeit der damaligen Scheidemünzen der Nachbarn auch den
24-11.-büß bedrohten, gedachte die Kaiserin, dem massenhaften Umlauf derselben
zu steuern und für die Vorlande eine eigene Münzstätte einzurichten.

Im April 1761 beauftragte die Wiener Hofkammer den dortigen Münz-
\\ ardein Tobias Schöbl, die Münze in Freiburg zu besichtigen und zu berichten,

95


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1964/0097