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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1965/0172
Wenzinger nicht mehr am Leben seye92." Die für Joseph Wentzinger vorgesehene
Summe fiel genau so dem Freiburger Armenspital als dem Universalerben03
zu wie die 400 Gulden, die Johann Christian Wentzinger dem zweiten
nahen Verwandten, „dem Schwösterssohn seiner seeligen Mutter dem Michael
Selz zu Offnatingen"94, vermacht hatte. Im Abschnitt 17 der Activ-Schuld-
forderungen des „Inventariums über die Verlassenschaft des allhier verstorbenen
Herren Rats Christian Wenzingers" vom 17. Juli 1797 wird zweimal
über eine Anweisung „de dato 25ten Aug. 1789 aus der Michael Selzischen
Erbschaftsmasse" berichtet95 und damit bestätigt, daß auch der zweite Erbe
aus dem Verwandtenkreis schon vor der Wirksamkeit des Wentzingertesta-
mentes verstorben war.

Eine von Archivdirektor Hefele hinterlassene96, den Archivalien des ehemaligen
Benediktinerklosters St. Blasien entstammende Notiz97 lenkt noch
einmal den Blick auf die Verwandten Johann Christian Wentzingers. In
St. Blasien trug am 25. Januar 1779 Pater Roman Kuon in sein Tagebuch ein:
„Der andere Novitz Wenzinger, ein naher Anverwandter des berühmten H
Bildhauers dieses Namens in Freyburg, dem man gern zu schmeicheln und sich
auf alle Weise gefällig zu machen eben damals gestirnt war, da er in diesem
Jahr unsere Kuppel zu zeichnen und etwa auch zu mahlen verheißen hatte,
wurde eben damals kränklicher Umstände halber entlassen"98. Als Ergänzung
teilte mir Pater Dr. Bernhard Knapp OSB, der Archivar des Stiftes St. Paul
i. Lav., mit, daß der zitierte Eintrag in Verbindung zu der Randbemerkung
„Die Novitzen Schwab und Wenzinger tretten aus dem Probejahr" stehe,
daß sich aber in den Archivbeständen St. Blasiens weder Vorname noch Lebensdaten
des Novizen Wenzinger ermitteln ließen99. Ohne Zweifel ist der
„nahe Anverwandte des berühmten Bildhauers", der aus gesundheitlichen
Gründen auf das Klosterleben in St. Blasien verzichtete, unter den Söhnen
Joseph Wentzingers von Merdingen zu suchen, denn andere Verwandte können
1779 nicht mehr in Überlegungen einbezogen werden. Obwohl die Person
des Novizen nicht genau zu bestimmen ist, weist der Tagebucheintrag aus
St. Blasien von sich her doch darauf hin, daß die verwandtschaftlichen Beziehungen
Johann Christian Wentzingers Beachtung fordern und verdienen.

In stichwortartigen Erläuterungen zur Sippentafel V100 möchte ich zum Schluß
eine Übersicht über die erst um die Mitte des 19.Jahrhunderts im Mannesstamm
ausgestorbenen Wentzinger-Familien der Gemeinde Merdingen geben. Dabei verzichte
ich, wenn möglich, auf eine Wiederholung der in der Sippentafel genannten
Lebensdaten. Um Familienforschungen zu erleichtern, entschloß ich mich, in der
Sippentafel die Übergänge der einzelnen Wentzinger-Linien in andere Familien

92 Stadtarchiv Freiburg, Ratsprotokoll 348, S. 344, 1. August 1797.

93 Dr. Joseph Ehrler, „Die weltlichen Ortsstiftungen in der Stadt Freiburg im Breisgau" (1913),
Wenzingersche Stiftung, S. 49.

94 Wie Anmerkung 91. — Siehe auch Sippentafel II.
115 Wie Anmerkung 3, S. 71.

96 wie hei Hefele, Anmerkung 79, Stadtarchiv Freiburg.

97 Heute im Archiv des Benediktinerstiftes St. Paul im Lavanttal/Kärnten, Diarium conscriptum
a R. P.Romano Kuon 1770—1780, neue Signatur 165/2, S. 72 f.

98 Den genauen Wortlaut verdanke ich Herrn Professor Dr. Werner Noack, Freiburg.

99 Mitteilungen vom 18. Mai und 26. Juli 1965.

ioo Pfarrarchiv Merdingen, Tauf-, Ehe- und Sterbebücher. — Archiv des Stadtpfarramtes Breisach,
Tauf- und Sterbebücher.

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