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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1966-67/0025
Abb. 6 Eiserne Lanzenspitze von Merdingen.

der Steinfassimg« an der Straße von Mengen nach Munzingen gelegen; es enthielt
unter anderem Schwert, Messer und Bronzeschnalle. Es könnte sein, daß
diese Bestattungen zu Ausbausiedlungen gehören, die gegen Ende des 7. Jahrhunderts
angelegt wurden und später in der Zeit der Zusammensiedlung in
geschlossenen Dörfern wieder eingegangen sind43.

Eine größere Anzahl Steinplattengräber wurde südwestlich von Mengen
auf der Biengener Gemarkung festgestellt, und zwar schon frühzeitig auf dem
Dottighofer Buck und am Rebberg. An der erstgenannten Stelle kamen 1944
bei den Schanzarbeiten in der Nähe des heutigen Friedhofs weitere Bestattungen
zum Vorschein und konnten zum Teil geborgen werden. Die verwendeten
Steine wiesen weiße Mörtelspuren auf, stammen also wahrscheinlich von
einem römischen Gebäude44. Der große spätalamannische Reihengräberfriedhof
am Fuß des Dürrenbergs bei Ebringen wurde bereits von Heinrich
Schreiber (1826) untersucht. Er hat über 100 Gräber geöffnet, die offenbar nur
spärliche Beigaben, unter anderem ein Langschwert, mehrere Kurzschwerter
und Messer enthielten45. Es mag hierbei vermerkt werden, daß zur Zeit der
Benützung dieses heidnischen Friedhofs bereits das Kloster St. Gallen, nach
Ausweis einer Urkunde von 716/20, Besitz in Ebringen hatte. Ein weiteres
Gräberfeld im Schönberggebiet mit Bestattungen „ähnlich denen von Ebringen
", scheint in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts auf der Gemarkung
Merzhausen zerstört worden zu sein46. Vereinzelt oder in kleineren
Gruppen fanden sich Steingräber auf sämtlichen südwärts anschließenden
Gemarkungen des Hexentals (Au, Wittnau, Sölden, Bollschweil und Ehrenstetten
). Das Tal scheint auch nach Ausweis der Ortsnamen ein Gebiet des
alamannischen Landesausbaus im 7. Jahrhundert zu sein. Derselbe Grabtypus
ist aber auch zahlreich auf allen Gemarkungen am Westrand des Schönbergstockes
vertreten, wo unter anderem eine Anzahl Ortsnamen auf -ingen anzutreffen
sind wie Offnadingen, Norsingen, Scherzingen und das schon genannte
Ebringen; dazu kommen Kirchhofen, Pfaffenweiler, Schallstadt und Wolfenweiler
. Diese Gräber enthielten nicht selten Beigaben, zum Beispiel in Offnadingen
Waffen und Tonperlen; in Pfaffenweiler sollen goldene und andere
Schmucksachen gefunden worden sein, die verlorengingen47. Auf der Gemarkung
Schallstadt befanden sich, wie auf der von Mengen, an mehreren Stellen
Begräbnisstätten49.

43 Ebd. 16, 124; 19, 222.

44 Ebd. 18, 279 f.

45 E.Wagner, Fundstätten 1,217.

46 Ebd. 218.

47 Ebd. 228.

49 Bad. Fb. 19, 223.

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