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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1966-67/0075
Abb. 21 Plan der Stadt Freiburg im Üchtland nach de Zürich.

tralen Block dieser Stadtanlage in die Tat umgesetzt. Krone dieses Zweiges
der Entwickhing sollte aber die letzte wirklich große Zähringergründung,
nämlich Bern, werden33. Auch hier gibt es die große Marktstraße mit Marktbuden
, sogenannten Schaalen und Metzigen. Vielleicht war sie ursprünglich
von parallelen Wirtschaftsstraßen begleitet, die dann freilich bald in reine
Wohnstraßen verwandelt wurden. Auch hier finden sich mühsam, herangeführte
Stadtbäche, die das Wirtschaftswasser herbeibringen. Auch hier in
den Mittelb locken die nunmehr ganz planmäßig angelegten Ehgräben, die
ursprünglich mit einem Teil des Stadtbachwassers zu einer Art von mittelalterlicher
Spülkanalisation ausgestaltet sind. Das umstrittene Murten lassen
wir außer Betracht. Es scheint uns, obwohl hier keine natürlichen Bedingungen
berücksichtigt werden mußten, eher noch auf der Stufe von Breisach zu
stehen. Ebenso sollen Sonderfälle wie Burgdorf, das nur aus einem Straßenmarkt
bestehende Thun und die vermuteten zähringischen Erweiterungen von
Zürich außerhalb unserer Überlegungen bleiben.

Ich möchte nun abschließend hoffen, daß bei dieser Art der genetisch-inter-
pretierenden Betrachtung ein Bild gezeichnet werden konnte, das dem Historiker
mehr zu sagen vermag, als die rekonstruierende Methode, die bisher
dominierte. Man wird jetzt vielleicht von mir erwarten, daß von der relativen
Reihenfolge zu einer absoluten Chronologie geschritten wird. Bei dem derzeitigen
Stand der Forschungen ist das freilich noch mit einem gewissen Wagnis
verbunden, und ich versuche es auch nur unter sehr starkem Vorbehalt. Während
ja für die Gründung einzelner Städte auf Grund der schriftlichen Nachrichten
ziemlich sichere Daten angegeben werden können, bleibt bei anderen
ein erheblicher Spielraum, z. B. in Bern, wo die Annahmen zwischen 1154, so
Strahm, und 1191, so die ältere Forschung schwanken34. Außerdem bedarf es

33 Guy er (wie Anm. 32) S. 21 ff. Vgl. unsere Abb. 22.

34 H. Strahm, Studien für Gründungsgeschichte der Stadt Bern, NeujbllLitGesBern NF. 13, Bern,
1935, S. 14 ff. Gegen die These von Strahm hat sich bereits Beck (wie Anm. 8) S. 88 ausgesprochen
.

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