http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1966-67/0092
Auf dem Lande gehörten den Kolman Äcker beim Rotlaub als Erbzins-
lehen von den Johannitern154. Zu diesem Recht hatten sie auch ein Sechstel des
großen Hofes des Klosters Schuttern zu Tirmendingen155.
Weiterhin waren sie in Herdern begütert. Am 26. Juli 1317 erhalten nämlich
Snewli Bernlapp und sein Vetter Snewli von Graf Konrad von Freiburg
sämtliche Lehen im Banne Herdern verliehen, die Konrad Kolman aufgegeben
hatte156. Als ehemals Kolmanscher Besitz in Herdern käme dabei ein Anteil
am Fronhofe zu Herdern in Frage157.
Nicht die Snewlin, wie immer angenommen wird, sondern die Kolman
waren Herren der von den Freiburger Bürgern und ihren zahlreichen Ver
bündeten im Jahre 1315 zerstörten Wilden Schneeburg im Tal von St. Wilhelm158
. Wann die Kolman in den Besitz dieser Burg gelangt sind, läßt sich
nicht sagen. Fest steht nur, daß die Burg durch Kauf in ihre Hand kam150.
Dieselbe Unsicherheit besteht bei dem Anteil an der Burg Dachswangen, der
für die Kolman im Jahre 1320 bezeugt ist160.
Als Lehen von den Markgrafen von Sausenberg hatten sie einen Hof und
das Gericht zu Neuershausen inne161.
Nicht mehr Bürger von Freiburg ist Hug Bickenreute, genannt von Endingen
, der im Jahre 1290 mit Zustimmung seiner Lehnsherren, der Herren von
Üsenberg, für die beträchtliche Summe von 91 Silbermark Roggen- und Weingülten
zu Endingen verkauft162. Für einen Cunzi Bickenreute ist in Endingen
Hausbesitz bezeugt103.
Küchli
Ein Schwerpunkt der Besitzungen der Küchli lag am Kaiserstuhl164. Als
Lehen der Herren von Üsenberg hatten die Küchli die Vogtei über das stift-
andlauische Bergen oder Niederbergen165, das im Jahre 1308 bereits „hern
Kuchelins bergen" genannt wird166.
Weiter bezogen sie, zum Teil als üsenbergisches, zum Teil als gerolds-
eckisches Lehen, Einkünfte in Leiselheim, Königschaffhausen, Oberbergen,
Schelingen und Vogtsburg167.
154 FUB Ir n. 128.
155 FUB I, n. 171.
15(5 FUB III, n. 454.
157 FUB III, n. 310, Am 6. März 1314 gestatten Johann und Konrad Kolman Graf Egen von Freiburg
den Rückkauf des Hofanteils für 255 Silbermark.
158 Nehlsen, Snewlin, S. 74 ff. Geiges, Die letzten Herren der Wilden Schneeburg und ihre
Sippe (Schauinsland) 47/50 (1923), s/l7 ff.).
159 Im Sühnebrief vom 1. Juni 1315 heißt es: . . . sit dem tage, das wir die vorgenanten Heinrich
Colman un Willeheln sin bruder die wildun Snewesberg die bürg koften . . ." (FUB III,
n. 359, S. 263).
100 FUB III, n. 522.
161 FUB III, n. 522. Vgl. ferner HIGstSp. I, n. 213 (hier wird ein Acker der Kolman in Neuershausen
erwähnt).
J«2 FUB II, n. 98.
103 HIGstSp. Ir n. 96, 14. Mai 1315.
164 I. J. 1304 werden Güter „ultra montem qui dicitur Keiserstul" erwähnt (FUB III, S. 54, Anm. 3).
165 Krieger, TW I, Sp. 1157 f.; Stülpnagel, KB I, l, S. 299; FUB III, n. 92.
166 FUB III, n. 123, Urk. v. 31. Januar 1308; ferner n. 160, Urk. v. 25. August 1309.
167 FUB III, n. 451, 123, 124. I. J. 1360 nennt Anne die Meierin von Königschaffhausen Konrad
Küchli ihren gnädigen Junker (HIGstSp. I, n. 452).
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