http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1966-67/0093
Um die Wende zum 14. Jahrhundert kauft der Ritter Egenolf Küchli von
dem Ritter Ammanu von Waldkirch dessen festes Haus an der Talmündung
des Dettenbaches bei Waldkirchlü8. Später trägt dieses Wasserschloß den
Namen Küchlinsburg169.
Im benachbarten Heuweiler gehörten den Küchli ein Hof, der später Küchlinshof
genannt wird170, und wohl auch ältere ortsherrliche Rechte171.
Weiterer Grundbesitz lag in Denzlingen172 und Wildtal, wo die Familie
wahrscheinlich bereits im 13. Jahrhundert einen Hof mit einem „Küchlinsbrühl
" besaß173 und außerdem als Lehen vom Herzog von Teck Einkünfte
bezog174.
Möglicherweise gehörte auch Heilewig, die Meierin des waldkirchischen
Meiertums Simonswald175, für die ein Hof zu Neuershausen bezeugt ist176, der
Familie Küchli an.
Mit Zustimmung des Grafen Egen von Freiburg ging im Jahre 1281 der
gesamte Besitz des Klosters St. Peter in Hochdorf für 70 Silbermark an Hugo
Küchli über177.
Als Lehen der Grafen von Freiburg erhielten die Küchli Abgaben zu
Hausen, Hartheim, Eschbach und Haslach178. Zu Merdingen hatten sie einen
größeren Kornzins lehnsweise von den Herren von Staufen179. Zu Opfingen
waren sie mit einem Kornzins von den Markgrafen von Hachberg belehnt180.
Auch in den benachbarten Orten Rimsingen181 und Munzingen182 lagen Besitzungen
der Küchli. Schließlich besaßen sie noch Äcker vor den Toren der Stadt,
und zwar im Eschholz183, in Herdern184 und im Holdental bei Zähringen185.
Gegen Ende des 13. Jahrhunderts mußte Graf Egen von Freiburg den von
seinem Bruder Graf Konrad geerbten Hof bei St. Nikolaus zu Freiburg an
Ritter Egenolf Küchli verkaufen186, während die Markgrafen von Hachberg
einen Teil ihrer Einnahmen von der Münze zu Freiburg187 und die Herren von
Schwarzenberg einen Teil ihrer Einkünfte von der Stadtsteuer von Waldkirch188
an die Küchli verloren.
168 ZGO 36, 215 f.
1(59 Krieger, TW I, Sp. 1158 f.
170 ZGO 36, 268.
171 Stülpnagel, KB I, 1, S. 299. FUB III, n. 92.
172 FUB III, n. 421, S. 316.
17:1 Krieger, TW II, Sp. 1455; S t ü 1 p n a g e 1, KB i/l, S. 299.
174 FUB III, n. 451.
17s FUB II, n. 178, insbes. S. 203, Anm. 2.
176 FUB II, n. 178, Urk. v. 23. Mai 1295.
177 FUB I, n. 333; ferner FUB III, n. 11.
178 FUB III, n. 451.
]7y FUB III, n. 451. Für Hausen vgl. auch FUB III, n. 387.
180 FUB III, n. 451.
181 FUB III, n. 387.
182 FUB III, n. 535.
183 FUB III, n. 458. Ein Acker dort hat i. J. 1319 den beträchtlichen Wert von 15 Silbermark
(HIGstSp. I, n. 150).
184 HIGstSp. I, n. 362.
185 FUB III, n. 160. Für die Lage vgl. Krieger, TW I, Sp. 1026.
ise FUB III, n. 40.
187 FUB III, n. 451.
188 pub III, n. 380, Urk. v. 14. November 1315. Für erhaltene 70 Silbermark überträgt Johann,
Herr von Schwarzenberg, an Johann Küchli einen jährlichen Zins von 7 Silbermark von der
Waldkircher Stadtsteuer.
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