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Kotz
Bisher hat man die Kotz als Zweig der Snewlin angesehen2188. Diese schon
von Sebasi i an Münster im 16. Jahrhundert und in der Folgezeit immer
wieder vertretene Ansicht glaube ich in meiner Untersuchung über die
Snewlin widerlegt zu haben339.
Erstmalig wird der Name dieser Familie im Rotulus Sanpctrinus erwähnt.
Zwischen 1186 und 1218 bezeugt ein „Albertus Chozzo" die Schenkung eines
Backhauses zu Freiburg an das Kloster St. Peter340. In der Folgezeit wird er
noch in den Jahren 1220341 hier werden in der Zeugen reihe vor ihm, aber
auch nach ihm ministerialische Zeugen aufgeführt842 und 1223843 in den
Urkunden genannt.
Erst im Jahre 1243 erscheint mit „Conradus Chozzo"844 ein weiteres Mitglied
dieser Familie. Vermutlich ist dieser Kourad Kotz mit dem im Jahre 1264
als Ritter bezeugten „Cunrad Chozzen"845 identisch.
Auffällig sind die für die letzten drei Jahrzehnte des 13. Jahrhunderts
nachweisbaren Beziehungen der Kotz zu Basel. Wie bereits erwähnt, hatten
die Kotz Besitzungen zu Basel, Klein-Basel, Hiltalingen und Blotzheim346. Ein
Konrad Kotz ist im Jahre 129 4847 sogar Ratsherr zu Klein Basel. Ob sich hieraus
aber ableiten läßt, daß die Wurzel dieses Geschlechts, wie H e f e 1 e 848
meint, in Basel zu suchen ist, erscheint zweifelhaft, denn es darf nicht übersehen
werden, daß die Kotz in Freiburg über ein halbes Jahrhundert eher
genannt werden. Keineswegs ist es ausgeschlossen, daß Mitglieder dieser
Familie von Freiburg nach Basel gezogen sind. Von Bedeutung könnte in
diesem Zusammenhang auch sein, daß die Güter in Blotzheim ausdrücklich als
„bona Kotzonis de Friburg"340 bezeichnet werden.
Bei der Suche nach weiteren Anhaltspunkten für die ständische Herkunft
der Kotz fällt auf, daß sie in einem engen Verhältnis zu den Herren von
Schwarzenberg, den Vögten des Klosters Waldkirch, standen. Im 14. Jahrhundert
war ein Kotz sogar Pfleger der minderjährigen Kinder von Schwar-
zenberg*50. Von den Herren von Schwarzenberg hatten die Kotz die Lehen zu
Uffhausen und Wendlingen. Daneben waren sie gerade in Buchholz und Denzlingen
^51, wo unter anderem der Kozzenhof lag, begütert, Orten, wo die von
338 Geschlechterbuch II, S. 357} Geiges, Der mittelalterliche Fensterschmuck des Freiburger
Münsters (1931), S. 276.
339 Nehlsen, Snewlin, S. 182 ff.
340 FUB I, n. 24.
341 FUB I, n. 35 u. 36.
342 Nämlich Johannes Monetarius und Reinbot von Offnadingen (Rot. Sanpetrinus, Freib. Diöcesan-
arch. 15, 150).
343 FUB I, n. 38.
344 FUB I, n. 75.
345 FUB I, n. 198.
34fi Vgl. oben S. 89.
347 Basl. Urk.buch III, n. 174 u. 175.
348 FUB I, S. 231, Anm. 1 zu n. 258.
349 FUB II, n. 140.
350 Schreiber, UB I, lr S. 354 f., Urk. v. 19. Dez. 1343.
351 Vgl. oben S. 88.
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