http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1966-67/0110
man ein Johann von Endingen genannt wird379, der ausweislich seines Siegels
ein Mitglied der Familie Koler von Endingen ist380. Vielleicht ist hier auch
noch von Bedeutung, daß Burkhard von "Osenberg, dessen Familie in erbitterter
Fehde mit den Koler von Endingen stand381 im Verlaufe dieser Fehde
wurden drei Mitglieder der Familie von Endingen erschlagen382 , um das
Jahr 1306 Gefangener der Kolman war383.
So sehr die aufgeführten Belege für eine Verwandtschaft der Kolman mit
den Koler von Endingen sprechen mögen, so lassen sie doch nicht zwingend
den Schluß zu, daß beide Familien eines Stammes sind. Eine Verbindung
durch Heirat im Laufe des 13. Jahrhunderts ist ebensogut möglich.
Aber auch Conubium mit bedeutenden Ministerialengeschlechtern die
Kolman waren noch mit den Herren von Falkenstein384 und der ebenfalls
zähringischen Ministerialenfamilie von Offnadingen385 versippt kann ein
Indiz für dieselbe ständische Herkunft sein. Zumindest vermutungsweise wird
man die Kolman als Ministerialen ansehen dürfen, die den Zähringern halfen,
den breisgauischen Erzreichtum auszubeuten. Den Grafen von Freiburg gegenüber
werden sie sich im 13. Jahrhundert wohl als Lehnsmannen betrachtel
haben, und auch Graf Egen von Freiburg dachte nicht mehr an eine ministe-
rialische Bindung und Dienstlehen, als er im Jahre 1317 bestätigte, „daz Con-
rat Colman unser man vur uns gieng im uns ufgap allu du lehen . . ,"386.
Küchli
Der Name dieser Familie — es sind die Schreibweisen „Chuchelinus, Chuke-
linus, Kuchelinus, Chuchelin, Chucheli, Chukeli, Kochilin, Kuchelin, Kuchili, Ku-
cheli"387 bezeugt — ist erstmalig für das Jahr 1230 nachweisbar388. Ein „R.
dictus Kucheli" von K i n d 1 e r von Knobloch 38°, der ein Komma
übersah, fälschlich als Pleban von Wippertskirch bezeichnet , erscheint als
Zeuge bei einem Schiedsspruch in einem Streit über einen Hof zu Tirmen-
dingen. Bei ihm dürfte es sich um den im Jahre 1252 als Zeuge in einer Urkunde
des Grafen Gebhard von Freiburg unter den „cives de Vriburch" aufgeführten
„Rudolfus mil.es dictus Kucheli"390 handeln.
H e f e 1 e 391 vermutet, daß auch der bereits im Jahre 1223392 genannte Cun-
radus Pastillus" der Familie Küchli angehört habe und identisch sei mit dem
für das Jahr 1245393 bezeugten „Chunradus Chuchelinus". Für H e f e 1 e s Ver-
;*79 FUB III, n. 359 u. 360.
:i8° Schild geteilt, oben wachsender Löwe (FUB III, n. 359).
381 FUB III, n. 220.
:58a Schreiber, UB I, 1, S. 240 ff.
383 FUB III, n. 96.
384 FUB II, n. 240.
385 Geschlechterbuch II, S. 354.
386 FUB III, n. 454.
:587 Vgl. Register zu FUB I.
*88 FUB I, n. 46.
a8,J Geschlechterbuch II, S. 393.
390 FUB I, n. 125.
3i)1 FUB I, S. 23, Anm. 5.
392 FUB I, n. 38.
393 FUB I, n. 82.
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