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Tottikofen, Meinwart von Tottikofen, Meinwart
Am 8. August 1220 bestätigt Graf Egino von Urach die Schenkung eines
Hofes samt Mühle vor der Stadt Freiburg durch einen Freiburger Bürger an
das Kloster Tennenbach417. Als Zeugen werden neben anderen genannt: „Got-
fridus de Totinchouen et fratres eius." Die Namen der Brüder erfahren wir
nicht.
Kindler von Knobloch nennt für das Jahr 1234 einen „C. von
Tottikofen". Hier hat er aber fälschlich ein „G" als „C" gedeutet418.
Erst im Jahre 1256419 erscheinen mit Friedrich von Tottikofen und dem
„miles de Friburg" Hugo von Tottikofen weitere Mitglieder dieser Familie
in breisgauischen Urkunden.
Allen Autoren, die die Freiburger Familie von Tottikofen bisher erwähnt
haben420, ist eine bei A. G a t r i o 421 zitierte, aber von ihm falsch gelesene
unedierte Urkunde des Klosters Murbach vom Jahre 1179 entgangen422. Unter
den als Zeugen auftretenden murbachischen Ministerialen werden ein „Bur-
cardus" und ein „Conradus de Totihovin" nicht, wie Gatrio las, „von
Diettenhoffen" — aufgeführt.
Die Vornamen, die auch für die von Tottikofen bezeugt sind423, insbesondere
aber die Tatsache, daß die Freiburger Familie dieses Namens in Dottig-
hofen bei Biengen424 begütert war, einer Gegend also, in der gerade bedeutende
breisgauische Güter der Abtei Murbach lagen425, dürften etwa
bestehende Zweifel an einem genealogischen Zusammenhang der genannten
murbachischen Ministerialen mit der Freiburger Familie von Tottikofen ausschließen
.
Nicht sicher ist, ob die Familie Meinwart als Zweig der von Tottikofen
anzusehen ist. Kindler von Knobloch 420 hielt dies unter anderem
auf Grund des ähnlichen Wappens für möglich427.
Es gibt in der Tat einige wichtige Anhaltspunkte für eine Verwandtschaft
beider Familien.
Bereits im Jahre 1239 tritt ein Burkhard Meinwart bei einem Güterverkauf
der Herren von Üsenberg in Dottighofen als Zeuge auf428. Bei einer Schen-
417 FUB Ir n. 35.
418 Geschlechterbuch Ir S. 237. Er geht dabei offensichtlich von einer Urkunde vom 29. Jan.1230 —
MCCXXX, IUI kal. februarii (FUB I, n. 46) aus, die er fälschlich auf 1234 datiert.
419 FUB Ir n. 151 u. 156.
420 Insbesondere H. Maurer, Ursprung, S. 503, und Geschlechterbuch I, S. 237.
421 Die Abtei Murbach i. Elsaß, Bd. I, S. 246.
422 Original Bez. Arch. Colmar, Murbach, Lade 43 (1).
423 FUB I, n. 173; FUB II, n. 3, 122 u. 137.
424 S. oben S. 93.
425 Stülpnagel, KB 1/1, S. 267 f.
42(5 Geschlechterbuch III, S. 48.
427 Beide Familien führten im gerandeten Schilde einen Schrägbalken, der bei den Meinwart mit
drei Sternen (FUB III, n. 308 u. Siegeltafeln zu FUB III, Tafel 13, Nr. 108; ferner Stadtarch.
Fr. II e [Urfehden], 4. März 1332) und bei den von Tottikofen mit einer Rose belegt ist
(Geschlechterbuch I, S. 237). Bei einigen Familienmitgliedern fehlt auf dem Schrägbalken jedes
Beizeichen (Geschlechterbuch III, S. 48).
428 FUB I, n. 65.
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