http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1966-67/0114
kung an die Johanniter im Jahre 126142U stehen Burkhard Meinwart und Hugo
von Tottikofen in der Zeugenreihe unmittelbar hintereinander. Ebenso finden
wir in der Folgezeit die Meinwart und die von Tottikofen häufig bei demselben
Rechtsgeschäft als Zeugen genannt4*0. Auch sind sie, wie bereits erwähnt
, gemeinsam an dem Erwerb des Anteils am Eronhof zu Ilerdern beteiligt481
.
Wenn auch die Erwähnung des Burkhard Meinwart bei der Güterübertragung
in Dottighofen in anderer Weise erklärt werden könnte vielleicht
war Burkhard Meinwart ein Lelms oder Dienstmann des Veräufüerers Burkhard
von Osenberg und auch das häufige gemeinsame Auftreten der Meinwart
und der von Tottikofen als Zeugen noch Zufall sein könnte, läßt sich ein
weiteres Indiz für eine verwandtschaftliche Beziehung beider Familien nicht
mit diesem Argument zurückweisen. Gegen Ende des 13, Jahrhunderts sind
nämlich zwei Brüder aus der Familie von Tottikofen bezeugt, von denen einer
Burkhard und der andere Meinwart heißt4112. Die Nachkommen des letzteren
führen den Familiennamen „Meinwart von Tottikofen4'4™. Ein gemeinsamer
Mannesstamm läßt sich hieraus aber auch nicht mit Sicherheit ableiten, weil
immerhin denkbar ist, daß ein Mitglied der Familie von Tottikofen eine
Tochter eines Burkhard Meinwart zur Frau hatte und man bei den gemeinsamen
Kindern die Vornamen aus der Familie der Frau ttHllttl^*4-
Korrekterweise wird man daher bis zu einer endgültigen Klärung, die an
dieser Stelle aber nicht erfolgen kann, zwischen den von Tottikofen und den
Meinwart von Tottikofen einerseits und den Meinwart andererseits unterscheiden
müssen. Das bedeutet zugleich, daß nur für die von Tottikofen mit
Sicherheit eine ministerialische Herkunft angenommen werden darf, während
wir ausgehend von zwei getrennten Familien für die Beantwortung der
Herkunftsfrage bei den Meinwart keine sicheren Anhaltspunkte haben. Audi
aus der Tatsache, daß Burkhard Meinwart im Jahre 12454:i5 wie die mit ihm
genannten Ministerialen Otto von Staufen, H. von Biengen, Werner von Merdingen
und Konrad von Zähringen den „dominus" Titel führt, läßt sich, wie
ich an anderer Stelle bei meinen Ausführungen zu dem Gebrauch des Titels
„dominus" und des ihm nicht immer gleichwertigen Titels „her" in Freiburger
Urkunden bereits nachgewiesen habe4:15a, eine edel freie oder ministerialische
Herkunft nicht ableiten. Auffällig ist allenfalls, daß die Meinwart nicht nur
bei Güterverkäufen der Herren von Osenberg als Zeugen auftreten436, sondern
die Brüder Burkhard und Rudolf Meinwart ihre Vornamen mit den zur
selben Zeit bezeugten Brüdern von Osenberg gemeinsam haben4:?r,a und ferner
die Herren von Üsenberg, denen das Patronat der Pfarrkirche zu Hügelheim
429 FUB I, n. 185.
430 FUB I, n. 346, II, n. 213, 214, III, n. 27, 32, 64, 277, 295.
4:u S. oben S. 93.
4H2 FUB II, n. 175, S. 200.
433 Ritter Johann Meinwart von Tottikofen (HIGstSp. I, n. 633, v. J. 1385).
434 Vgl. auch G e i g e s , Freiburgs erster Bürgermeister, S. 72.
435 FUB I, n. 84.
435a N e h 1 s e n , Snewlin, S. 22 ff.
436 FUB I, n. 65 u. 108. Vgl. FUB I, n. 84.
43(ia FUB I, n. 84 u. 108.
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