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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1966-67/0143
Bischof Jakob Christoph Blarer von Wartensee hatie in seinem Weihbischof
einen tatkräftigen Helfer in seinem unermüdlichen Bestreben zur Restauration
des Bistums. Neben diesen Aufgaben, von denen schon berichtet worden ist,
konnte er sich seinem Lehramt nicht mehr ausreichend widmen und gab es
1581 auf21.

Auf seine reichen Stiftungen, einen Altar fürs Münster und Stipendien für
Studenten, kommen wir noch zurück. Am 20. Februar 1600 verschied Tegginger
in Freiburg und fand seine letzte Ruhestätte in der Schnewelin-Kapelle des
Münsters. Die Grabplatte dort ist leider zum Teil unleserlich geworden.

Kriegszeiten

Wie das friedliche Jahrhundert nach Ablauf des ersten Viertels des sechzehnten
begonnen hat, so endete es auch nach Ablauf derselben Zeitspanne des
siebzehnten. Am Anfang des Dreißigjährigen Kriegs blieb unsere Landschaft
fern vom Schauplatz. Aber alle geldlichen Opfer für die Regierung konnten
nicht verhindern, daß sie doch noch, und zwar in unerhörtem Ausmaß, von den
kriegerischen Ereignissen betroffen wurde. Das Unheil begann am 29. Dezember
1632 mit der Einnahme der Stadt Freiburg durch die Schweden. Sie mußte
am 14. Juni 1633 der Königin Christine und dem Markgrafen Friedrich V. von
Baden-Du rlach huldigen, der im Basler Hof Quartier bezogen hatte. Die Geistlichkeit
, darunter auch das Basler Domkapitel, weigerte sich, an der Huldigung
teilzunehmen, da sie höheren Personen die Treue geschworen habe.

Die Universität, das Domstift und die Stadt hatten eine Kontribution von
30 000 fl. zu entrichten, daneben liefen noch die üblichen Plünderungen. Im
Spätsommer brach wieder einmal die Pest aus, die schwerste Prüfung, welche
die Stadt zu bestehen hatte. Wohl wurden Ende Oktober die Schweden von
den Kaiserlichen vertrieben, aber der Schwarze Tod raffte von den 1500 Bürgern
über zwei Drittel hinweg. Die Universität verlor acht Professoren, von
den zehn Präsenzherren des Münsters verblieb nur die Hälfte, und das Hochstift
hatte noch elf von seinen 24 Kaplänen.

Das wechselnde Kriegsglück bescherte der Stadt fünf Belagerungen während
des Großen Krieges und die schlimmsten Heimsuchungen. Am Jahresbeginn
1636 waren von der Basler Priesterschaft nur acht übriggeblieben:
Georg Göiling, Jodokus Schütz22, Thomas Mallinger, Christoph rvolbius. Lukas
Hochmann, Johannes Wehlin, Johannes Rummel und Simon Henne. Götling
war noch der einzige Assisius, Schütz und Mallinger wurden im Januar und
Kolbius im März dazu gewählt.

Im Februar 1639 verlangten die Schweden, die wieder eingezogen waren,
vom Domstift eine monatliche Zahlung von 150 Reichstalern25. Mehrere Stifts-

21 Sein Nachfolger im Amt des Weihbischofs wurde Franz Bär (III.), Sohn des Neffen Franz von
Ludwig Bär, geboren um 1550 in Thann. Er wurde am 24. Juli 1573 in Freiburg immatrikuliert
(als Kleriker von Freiburg), erhielt schon 1570 ein Kanonikat in Thann, war Pfarrer in Burn-
haupt und 1575 Administrator von Isenheim. 1604 weihte er die Jesuitenanstalt in Pruntrut in
Gegenwart des Fürstbischofs Blarer. Er starb 12. September 1611 in Isenheim (ZGO 57, 86 ff).

22 Jodokus Schütz veranstaltete am 17. Oktober 1649 im Basler Hof ein Friedensmahl, an welchem
Münsterpfarrer Dr. Sebastian Villinger, der bischöfl. basl. Kanzler Dr. Andreas Schütz (Schitz)
und Stadtschreiber Dr. Heinrich Schmidlin teilnahmen.

23 Die Universität und das Hochstift mußten zusammen den vierten Teil der Kontribution übernehmen
, also monatlich je 150 Reichstaler.

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