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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1966-67/0205
große Glocke sollte sieben Zentner, die kleinere 70 Pfund wiegen. Als Entgelt
zahlte ihm die Abtei St. Peter pro Zentner 65 fl. rhein. in neuen französischen
Louisdors*4.

Im Jahre 1764 wurde die Kuppel mit Weißblech gedeckt. Die Arbeit war
aber so schlecht ausgefallen, daß schon ein Jahr später, am 21. Februar 1765,
mit dem Flaschiiermeister Johann Georg Beller aus Galw ein Vertrag über
die Neudeckung des Turmes abgeschlossen wurde35. Da der Kirchturm im
Vergleich zum Kirchenschiff etwas zu niedrig erschien, wurde noch eine kleine
Kuppel auf die schon vorhandene gesetzt. Für das Abdecken der Kuppel
erhielt Beller 30 fl., die Kosten der Nendeckung beliefen sich die 30 fl. eingerechnet
auf 1354 fl. 43V2 kr. Damit hatte der Kirchturmbau insgesamt
über 4350 fl. gekostet.

Die Chorerweiter 11 ng und die weitere
Ausschmückung der Kirche

Am 9. Februar 1766 faßte das Kapitel der Abtei St. Peter den Beschluß, den
Chor der Prioratskirche um 8 oder 9 Fuß nach Osten hin zu erweitern. Die
Bauleitung lag in den Händen von Jakob Natter. Bis zum Ulrichsfest war der
Umbau bereits beendet36. Der Chor war sogar um 12 Fuß verlängert worden.

Im Jahre 1767 wurde die Kirche ausgemalt. Der Konstanzer Maler Franz
Ludwig Hermann hatte auf Anfrage Abt Steyrers am 23. März 1767 den Auftrag
angenommen. Die Thematik hatte der Abt vorgeschrieben. Es sollten
Bilder aus dem Leben des heiligen Ulrich gemalt werden. Für seine Arbeit
erhielt Hermann 500 fl. und die Verpflegung. Am 5. Oktober 1767 waren die
Freskogemälde vollendet. Pater Gregorius Baumeister — seit 1766 Vikar in
St. Ulrich war mit der Arbeit gar nicht zufrieden. In einem Brief vom
18. September an Steyrer bat er den Abt, dringend nach St. Ulrich zu kommen
und die Gemälde anzuschauen. Der heilige Ulrich wäre auf den Bildern viel
zu jung dargestellt. Seine Kritik scheint bei dem Maler Hermann auf wenig
Verständnis gestoßen zu sein, denn Baumeister schreibt wörtlich: „bey den
H. Herman kommet man mit den außstellungen gar nicht wohl an, dann was
gemacht, muß gemacht bleiben, wenn es schon einfältig ist."

1771 kam die kostbare neue Kanzel in die Kirche. Mathias Faller hatte
sie für 150 fl. angefertigt; Fassen und Vergolden besorgte Jakob Kirschbaum
für 190 II.37. Im selben Jahr wurde auch die Quelle unterhalb der Kirche an
der Möhlin neu gefaßt. Ulrichsquelle heißt sie im Volksmund, und die Gläubigen
schreiben dem Wasser eine heilsame Wirkung zu. Über die Quelle
wurde eine Kapelle gebaut, die ein Bildstöckle trägt. Das Relief auf dem
Bildstöckle zeigt den heiligen Ulrich bei einer Krankenheilung. Über die
Quelle ließ Abt Steyrer eine Steinplatte legen, die bis 1755 den Sarkophag
des heiligen Ulrich in der Kirche bedeckt hatte. 1776 war Mathias Faller
wieder in St. Ulrich tätig. Er schnitzte den Aufsatz auf den Taufstein, der
heute im Chor der Kirche steht. Für die letzten Jahre des 18. Jahrhunderts
melden die Quellen keinerlei Bauarbeiten mehr an der Kirche. Für die Inneneinrichtung
wurden noch einige kleinere Teile erworben.

34 APSU II/S. 140.

35 und 36 GLA 229/91003.
37 Kern, FDA 79/S. 68 f.

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