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ze Badenwilr an Samstag vor Sant Michels tag. (1399, 27. 7ber Archiv. Abbatiae Cellae
Sanctae Mariae.)
Das Dorff Herdern, samt dem Dinghof alda gehörte vor alten Zeiten unterschiedlichen
Edel Leuten, besonders aber hatte ehedeme den dritten Theil davon Graf
Egen von Fürstenberg dem Lapen zu Lehen geliehen; denn verwechselten die von
Usenberg ihren dritten Theil zu Herdern dem Römer von Cunzingen: darauf folgte
ein Lehenbrief von Graf Gözen von Fürstenberg um diesen dritten Theil auf Cunen
von Valckenstein: Einer von solchem Geschlecht verkauffte hernach seinen Theil
denen von Landegk, von diesen käme er in andere Hände, und auch sofort der dritte
Theil von Heinrich Lupen an das Teutsche Haus zu Freyburg. (Archiv. Civit. Frib.)
Es verkauffte aber nach einiger Zeit her Beringer von Wiler, Commenthur, und
die Brüdere gemeinlich Teutsch Ordens des Hauses zu Freyburg ihren Dinghof und
das Dorff zu Herdern, alles riechst vor der Statt gelegen, dem Rath und den Burgern
zu Freyburg, doch mit dem Vorbehalt, daß der Kirchen Satz davon gänzlich aus
genommen seyn solle. Geben uff St. Ulrichstag des Jahrs 1457. (1457, 4. Julii Idem
Archivum.)
Weil aber der Dinghof und das Dorff zu Herdern, welches jederzeit außer denen
um die Statt Freyburg ehemals gestandenen sogenanten zwainzig Creutzen, folglich
nicht innert dem Stattbezirk begriffen wäre, von den Grafen von Fürstenberg zu
Lehen rührte, wie unter anderm ein alter Lehenbrief von Heinrich Grafen zu Für
stenberg auf Arbogasten Schnewlin Bernlappen von Zeringen, in Nahmen, anstatt und
als einen Trägern der Statt Freyburg vom Jahr 1491 ausweiset, gäbe endlich Friderich
Graf zu Fürstenberg gedachten Dinghof, das Dorff, Gericht, Zwing und / Bann mit
allen ihren Zugehörungen zu Herdern, als sie Statt denn das um die Teutsche
Herrn gekaufft habe, wiederholter Statt Freyburg als ein Eigenthum zu kauffen, um
fünffhundert und fünff und siebentzig Gulden guter gemeiner Freyburger Werr
schaft, sub dato uff Montag nechst nach Sanct Jacobstag des heiligen Zwölffbotten im
Jahr 1538 (29. Juli), und in solcher Besitzung stehet die Statt Freyburg noch heut zu
Tag, wo hingegen die Pfarrey noch fürtershin durch einen Priester aus der Teutsch
Ordens Commenda in Freyburg, als welcher der Kirchen Satz zu Herdern zuständig
ist, versehen wird.
Melchior von Lichtenfels, Fürst und Bischoff zu Basel, reißte am 25. May anno 1564
mit zwainzig Pferden gehen Freyburg und bediente sich im nächst angelegenen
Dorff Herdern einer Bad-Chur. (1564, 25. May Archivum Bruntrut. Principis et Epi-
scopi Basil.)
No. 84
Lehen*
Lehen, ein Dorff, ligt eine stund von Freyburg und wäre vor uralten Zeiten der
Kirchensatz allda dem Bisthum Basel zuständig, wie der schon vielfältig angeregter
Päbstlicher Schutz und Schirmbrief vom Jahr 1139 klar ausweiset. Nach der Hand
käme dieser Kirche Satz vom Bisthum Basel hinweg und geriethe in andere Besitzung
, aber wie es damit ergangen, ist dissorts nicht in wissen, soviel geben wohl
alte Urkunden, das er hernach von den Freyherren zu Stauffen zu Lehen gerüh
ret hat.
Cuntz Meinwart, ein Ritter, empfienge zu Lehen von denen zu Stauffen den
Kilchensaz und Zehenden in dem Dorff zu Lehen. (Archiv. Reg. Frib.)
Der Kirche Satz und Zehende zu Lehen im Dorff wurde mit allen Zugehörungen
zu lehen verliehen Wilhelmen Lup, Vögten zu Freyburg, Actum Freytag vor Mathei
anno (1500, 18. Sept. Idem Archivum.) 1500.
Als Johan Kerer (1) der Geistlichen Rechten Doctor und Weychbischoff zu Augs-
purg, die sogenante Sapienz oder domum sapientiae zu Freyburg im Breysgau aus
dem Grund, wie sie noch heut zu tag aufrecht stehet, mit grossen kosten neu erbaute
• Orig. Bd. III, 192 ff. Hs. 509 der UB Freiburcj fol. 718 a ff.
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