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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1966-67/0236
burgs 1744"86. Obwohl sie von verschiedenen Zeitgenossen beschrieben worden
und in ihren Einzelheiten ziemlich genau bekannt ist, glaubt Flamm, das
Tagebuch könne noch auf Interesse rechnen, da der Verfasser durch seine
Stellung in den Verlauf der Ereignisse klaren Einblick hatte und gewissenhaft
Tag für Tag seine Aufzeichnungen gemacht zu haben scheint. „Die Originalhandschrift
des Werkes", fügt Flamm hinzu, „das in seinen übrigen Teilen
Urkundenabschriften und Auszüge aus Königshofen, Tschudi, Wurstisen,
Ketteier, Sattler und anderen enthält, aber nichts Eigenes gibt, befindet
sich ... in St. Paul . . ." Heinrich Schreiber, meint Flamm, habe eine Abschrift
gekannt87; das ist durchaus möglich, die Originalhandschrift hat er sicher nicht
gesehen.

Unsere schweizerischen Kollegen haben Maldoner anders gesehen als die
Freiburger Archivare. G. Kurz88 nennt ihn „bon historien et bon admini-
strateur" und „le grand savant". Von Maldoners „Historia Basileensis" kannte
er nur den zweiten Teil: „je suis malheureusement contraint de repeter ce
que j'ai dejä dit en d'autres occasions et d'exprimer de nouveau les meines
regrets: c'est que la premiere partie de cet ouvrage est perdu." Er hat offenbar
nicht mehr erfahren, daß sich der erste Band in Karlsruhe befindet.
„Disons encore", fährt Kurz fort, „que Maldoner etait non seulement un
grand savant, qui travaillait avec une exactitude remarquable, mais aussi un
homme tres consciencieux." Amede Membrez rühmt an ihm, daß er
sprachgewandt und geschichtskundig und von einem eisernen Fleiß war89.
Sicher rühmen auch die deutschen Archivare seinen Fleiß, seine Kenntnisse und
seine ungewöhnlichen Leistungen als Archivar, aber nur der Kunsthistoriker
Franz Xaver Kraus meint, daß „seine Sammlungen von Werth bleiben".

Als Sohn des kaiserlichen Kriegssekretärs und Auditors Johann Franz
Maldoner, der sich, wie wir andeuteten, selbst schon schriftstellerisch betätigte90
und 1712 starb, besuchte Leonard Maldoner die Universität Freiburg,
wo er 1710/11 als „logicus" und 1711/12 als „physicae studiosus" immatrikuliert
war91. Etwa seit 1717 stand er in vorderösterreichischen Diensten9-, in
denen er es bis zum Registratur-Ad j imkt brachte. Sicher sagt uns der Titel
heute nicht sehr viel, aber nach allem, was wir von ihm erfahren haben, war
er praktisch der Leiter des Regiminal Archivs und der Registratur der vorderösterreichischen
Regierung. Sollte sein Werk, das doch eine erste aus den
Quellen erarbeitete Geschichte des Breisgaus darstellt, nicht wert sein, auch
heute noch dem „Publico" in ihrem ganzen Wortlaut bekanntgemacht zu

80 Adreßbudi der Stadt Freiburg im Breisgan, 1908, S. 17 ff.

87 Flamm verweist auf Schreibers Gesch. d. Stadt Freiburcj III, S. 295 (Feier des Rosenkranzfestes
am 4. Oktober).

88 G. Kurz, Rapport sur l'histoire des archives de l'ancien eveche de Bäle (Actes de la
Societe d'Emulation 26, 1919, Porrentruy 1920. 33 ff.).

8!> A. Membrez, Das bischöfliche Archiv {Berner Zs. für Geschichte und Heimatkunde 1940/41, 200).

90 Vgl. S. 228

91 Die Matrikel der Univ. Freiburcj von 1656—1806, hg. von Fr. Schaub, 1955, 334.

92 „das seit dem Jahr 1735 die Archiven bey einer v. ö. Regierung zu Freyburg, wo ich 32 Jahr in
Diensten gestanden . . . eingerichtet" (Vorrede fol. 4 f.).

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