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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1966-67/0284
von diesem berichtet, ist zwar undatiert, doch ergeben sich aus den personalen
Umständen der darin genannten Kleriker aus Strafiburg, daß die beurkundete
Schenkung nicht nach dieser Zeit erfolgt sein kann. Von einigen Historikern
wird nun angenommen, daß Graf Birchtilo 982 mit Otto IL in Süditalien
gewesen und in der unglücklichen Sarazenenschlacht bei Cotrone gefallen sei.
Es sind dort mehrere Grafen namens Becelin gefallen, und ihre Herkunft ist
ungewiß64. Eine Stellvertretung des Grafen Diethelm für Birchtilo über fünf
Jahre hin kann aber nicht angenommen werden. Im Necrolog St. Gallen ist
ein Berthold an einem 23. Juli verstorben gemeldet, vielleicht ist es der Breisgaugraf
.

Der Graf Diethelm tritt uns nur einmal in der Strafiburger Urkunde entgegen
. Darüber hinaus wissen wir nur, daß er 990 starb (Necrolog Eins.), und
zwar am 5. Mai (Necrol. St. Gall.). Seit 969 ist aber Dietrich von Rimsingen
Vogt über die Lehen, die Otto I. nach Guntrams Sturz an die Abtei Einsiedeln
vergab05 Nun erscheinen im Jahre 968 in einer Urkunde St. Trudpert und
Kachinchova (= Zizingen im Breisgau) betreffend die Namen: Adalbero,
Thieterich, Pirhtilo und Pirhtilone, comite Brisgoviae06. Letzterer ist der
Breisgaugraf, Thieterich ist wohl Dietrich von Rimsingen und Birchtilo der
spätere Breisgaugraf der Jahre 990, 993, 994 und 995 sowie 1004. Die Beziehungen
der Personen werden nicht nur nachbarschaftlich, sondern auch verwandtschaftlich
sein. Die Rimsinger Herren sind im Breisgau eins der mächtigsten
Geschlechter dieser Zeit67. Aus ihnen gingen mit einiger Wahrscheinlichkeit
die Herren von Eichstetten und von Üsenberg hervor, auch die Grafen
von Nimburg dürften zur Verwandtschaft zählen. Es ist vielleicht nicht abwegig
, in Dietrich von Rimsingen (f 9. Juli, Necr. Eins.) und dem Diethelm
der Urkunde von Strafiburg nahe Verwandte zu sehen. Der Graf Birchtilo
kam aus einem nicht ersichtlichen Grunde erst spät zum Grafenamt.

Auffällig war zu allen Zeiten, daß die Herren von Nimburg den Grafentitel
führten, obwohl im Breisgau kein amtierender Graf von Nimburg bekannt
ist. Daß hier eine historische Legitimation zur Führung dieses Titels
berechtigte, darf angenommen werden. Bei diesem Geschlecht ist der Name
Berthold in einem Jahrhundert fünfmal vertreten. Da Sulzburg und das
übrige Erbe Birchtilos im 12. Jahrhundert in den Händen der Üsenberger
Vögte ist, nach deren Aussterben bei den Hachbergern, liegt es nahe, in diesen
und den Nimburger Grafen Verwandte der Birchtilonen zu vermuten68.

Im Vorstehenden wurde der Versuch unternommen, nachzuweisen, daß die
Birchtilonen der Sulzburger Grafenfamilie zur Ahnenschaft der Habsburger

der Grafen von Windisch/Altenburg gehören, nicht aber den Zähringer
Ahnen zuzurechnen sind.

K. List

(j4 Thietmar III, 20; Die gefallenen Grafen: Thietmarus, Becelinus, Gevehardus, Gunterius, Ecelinus,
Becelinus cum Burdiardo, Dedi ac Conrado.

65 D O I., 398 n. 231 und Morel, Regest, d. Abtei Eins. S. 4.

06 Neugart, I, 759 u. S. Gall. Urk. III, 27.

07 L. Werkmann, Die Grafen von Nimburg, FDA, 1876 S. 82; Werkmann vermutet in dem Grafen
Birchtilo (990) einen Bruder des Dietrich von Rimsingen.

f>8 Die um 1837 abgebrochene Birtelskirche bei Mengen (u. a.) dürfte auf die Herren von Nimburg
zurückgehen.

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