http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1966-67/0302
Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Bd. VI: Baden-Württemberg, hrsg.
von Prof. D. Dr. Max Miller; LXFII, 856 Seiten, 9 Karten, 13 Stadtpläne, 9 Stamm
tafeln. (Kröners Taschenausgabe Bd. 276). Verlag Kröner, Stuttgart.
Während den Liebhabern der Bau- und Kunstdenkmäler in Südwestdeutschland
im „Dehio", in den „Kunstwanderungen durch Baden", im „Reclam-Kunstführer"
und anderen Werken eine reiche Auswahl zur Verfügung steht, sah sich der Ge
schichtsfreund bisher nur unvollständigen und meist veralteten Nachschlagemitteln
gegenüber. Diesem gleichermaßen auch in anderen deutschen Landschaften spürbaren
Mangel hat seit einiger Zeit der rührige Verlag Kröner durch eine eigene Abteilung
„Historische Stätten" seiner noch immer verhältnismäßig wohlfeilen Taschenausgaben
abzuhelfen versucht. Dieses Hilfsmittel dürfte schon wegen seiner handlichen
Form und seines vielseitigen Inhalts den meisten Historikern zum oft gebrauchten
Handwerkszeug geworden sein.
1965 wurde nun der von Staatsarchivdirektor Prof. D. Dr. Max Miller bearbeitete
Band Baden-Württemberg vorgelegt, der des besonderen Interesses der Leser dieser
Zeitschrift sicher sein darf. Er enthält auf nahezu 60 Seiten einen geschichtlichen
Überblick über Baden-Württemberg aus der Feder des Herausgebers, wobei auch
die Vorgeschichte in knapper Form berücksichtigt ist. Es folgen dann mit fast 900
Seiten die meist von Archivaren bearbeiteten Einzelorte mit ihrer Geschichte, darunter
auch gelegentlich historische Landschaften wie der Breisgau oder das Mark-
gräflerland. Der Laie erhält hier eine kurze, aber im allgemeinen alles w esentliche
umfassende Einführung in die Geschichte der einzelnen Orte, der Fachmann kann
sich hier meist über den neuesten Forschungsstand und die wichtigste Literatur
informieren. Mehrere Karten und Pläne, Stammtafeln, Register, LiTeraturverzeichnis
und Erklärungen der wichtigsten Ausdrücke vervollständigen in der üblichen Weise
die Brauchbarkeit des Werkes.
Genau wie die Handbücher für die anderen Landschaften wird sich dieser Band
bald auch in unserem Bereich seinen festen Platz erobert haben. Wenn es zu einer Neuauflage
kommen sollte, dann dürften noch einige Ergänzungen und Verbesserungen
möglich sein. Zu diesem Zwecke seien einige Hinweise gestattet. Wir meinen, daß
historisch-geographische Begriffe wie Schwarzwald und Hotzenwald Anspruch auf
Berücksichtigung haben, wenn Breisgau und Markgräflerland oder Kaiserstuhl behandelt
werden. Für Freiburg wünschten wir uns etwas mehr Raum, eine weniger
schematisierte und verbesserte Karte (Rathaus, Straßenführung) und vor allem die
Verseilung der von Paret zu verantwortenden Wiedererweckung der äußerst dubiosen
römischen Villa auf dem Schloßberg mit den erforderlichen Fragezeichen. Unter den
Orten der engeren Umgebung Freiburgs sollte doch wohl Umkirch nicht übergangen
werden und bei Breisach u. E. wenigstens der Üsenberg noch erwähnt werden. Gerade
das nach ihm benannte wichtige und interessante Edelherrengeschlecht ist noch
immer ein Stiefkind der breisgauischen Geschichtsforschung. Wenn (auf S. XXXVII)
das Vorderösterreich der Habsburger im Hochmittelalter als der größte Besitz eines
Fürstengeschlechts auf schwäbischen Boden bezeichnet wird, dann dürfte endlich
noch dieser Bereich Anspruch darauf haben, wenigstens durch eine Regententafel
unter den Stammtafeln vertreten zu sein.
B. Schwineköper
Der Schauinsland. (Der Schwarzwald in Einzeldarstellungen Bd. 1.) Herausgegeben
vom Schwarzwaldverein e. V. Schriftleitung Prof. Dr. Friedrich Metz (192 Seiten,
58 Abbildungen, 3 Faltkarten). Lahr 1966 (Moritz Schauenburg). DM 12,80.
In seinem einführenden Beitrag (Seite 9 19) umschreibt F. Metz das Schauins-
landgebiet als die Landschaft vom Dreisamtal und Oberrieder Tal bis zum Notschrei,
bezieht im Südwesten den Stohren und Gießhübel (Obermünstertal) ein und nimmt
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