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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0032
gebäude niederbrannten57. Damals verließen einige Bergleute ihren Wohnort
und begaben sich nach Oberried, um dort im „Goldberg" nach dem vermeintlichen
Edelmetall zu schürfen58. Ihr Unternehmen scheiterte. Ihren Entschluß,
den Arbeitsplatz zu wechseln, hatten sie gefaßt, weil sie überzeugt waren,
daß der Bergbau im Schauinsland „nicht lange mehr andauern, sondern in
Kürze in Verfall kommen, somit sie, Arbeiter, brotlos werden dürften"59. Den
zurückgebliebenen Bergleuten60 überließ der Baron den „letzter Hand daselbst
noch gebauten Stollen" mit dem „noch anstehenden wenigen Pochzeug
und Mittelerz"; sie konnten sich dort so wenigstens noch „einen kümmerlichen
Unterhalt" verdienen61.

Das gegenüberliegende Hofsgrunder Werk wurde am 17. Juni 1757 in
einem Bericht des Schwazer Bergwerksdirektors von Erlach an den Breisgauischen
Bergrichter Franz Jakob von Mohr nicht gut beurteilt. In 21 Jahren,
schrieb er, seien nach Abzug der von 1735 bis 1748 erlittenen Einbuße Werte
von nicht mehr als neuntausend Gulden erobert worden, „wozu der seit etwel-
chen Jahren successive erhöhte Bleipreis das mehrere beigetragen". Im „Mattenstollen
oder St. Johannes Fördernusgruben" seien die oberen Erze fast
ausgehauen, im unteren Feldort gänzlich ausgeschnitten; wenn innerhalb von
acht Monaten keine neuen Erzgänge entdeckt würden, müsse das ganze Werk
ins Verbauen kommen62.

Die Grube im Gegendrum, die 1751 von den Bergleuten verlassen wurde,
war nicht erschöpft. Sie fand sechs Jahre später neue Bewerber aus Freiburg,
unter andern den Grafen von Schauenburg. Litschgi besaß das Vorrecht der
Beleihung. Aber er machte keine Ansprüche geltend. So wurde der erste
Begehrer mit ihr belehnt, der Baron von Beroldingen63. Da der Gang mit
seinen 212 Klaftern im Räume des Mattenstollens dem 300 Klafter weit eingetriebenen
, bevorrechteten tiefen Stollen nahe kam, löste der Weiterbau den
Einspruch Litschgis aus. Die Regierung ordnete an, daß der Baron die Arbeit
einzustellen habe, bis von höherer Stelle eine Entscheidung getroffen sei.
v. Beroldingen trat die Grube daraufhin an die Herren Kempf und Klein ab
und veranlaßte sie, sich mit der Litschgischen Gewerkschaft zu vergleichen.
Im Februar 1759 wurde der Vertrag dem Bergwerksdirektor in Schwaz zur
Ratifikation vorgelegt. Weder das Original noch eine Abschrift sind erhalten
geblieben. Aus Aktennotizen kann aber geschlossen werden, daß dem Gewer-
ken Litschgi am Gegendrumer Stollen von Seiten der Landesherrschaft die

57 GLA 229/51 162 fol. 1—3.

58 GLA 229/44 787 fol. 251. Der Goldberg war vielleicht der Berg des Stoffel Gold, der nachweisbar
vor 1600 in Oberried wohnte und dessen Witwe Agatha Gassenschmidt um 1610 den Georg Wan-
gelhart, „Vogt im Görenstall, im Oberrüether Thal gelegen", ehelichte. (GLA 61/8511 pag. 36—42.)

59 GLA 229/44 787 fol. 251.

6° Ihre Namen waren: Jakob Wasmer, Lorenz Bintzger, Josef Keyser, Matthias Maderspacher, Josef
Egger, Hans Michael Maderspacher, Franz Josef Empacher, Johannes Hörmann und Josef Klingele;
sie unterstanden dem Bergwerkssteiger Andireas Maderspacher. Dr. Rudolf Metz nennt in seiner
Arbeit „Zur Geschichte des Bergbaus am Schauinsland" („Der Schauinsland" Seite 104) den Johan
nes Hörmann unrichtig Johannes „Hornmann", und die beiden Bergleute Matthias und Hans
Michael Maderspacher gliedert er in vier Maderspacher auf.

61 GLA 229/51 146 fol. 34.

62 GLA 229/44 788 I fol. 364.

63 GLA 229/44 788 I fol. 213.

30


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