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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0035
Am 20. November 1783, zwei Monate nach der Arbeitsaufnahme, waren in
dem zum Gesprenggang führenden Stollen Fortschritte erkennbar. Die „an
Tag entdeckten reichen Bleierzstufen" und „ausfließende Tagquellen", stellte
Direktor von Erlach in Schwaz fest, seien Anzeichen, „welche in dem
300 Klafter langen, sanft aufsteigenden Mitternachtfeld das Dasein edler
Erzgänge verraten"77.

Aber die Voraussage erfüllte sich nur zum Teil. Fündige Gänge wechselten
mit taubem Gestein. Im Juni 1784 wurde die Beschaffung neuer Waschherde
zurückgestellt, „bis das Hofsgrunder Werk eine beständige gute Aussicht
gibt"78.

Am 30. Mai 1786 starb der Gewerke Franz Anton von Litschgi in Krozingen
. In Anerkennung seiner Verdienste um den Bergbau und in Würdigung
der Leistungen seines Vaters war er von Kaiser Franz I. am 16. Juni 1763 in
den erblichen Reichsadelsstand erhoben worden79. In sein Erbe traten die
Söhne Franz Xaver und der noch minder jährige Ignaz von Litschgi. Sie führten
das Werk ihres Vaters weiter. Nachhaltige Erfolge waren ihrem Wirken nicht
beschieden. Als im Jahre 1787 kein Bergschreiber da war, ordnete die Regierung
an, daß die Stelle erst wieder besetzt werde, wenn das Bergwerk mit
ergiebigen Erzausbrüchen gesegnet werde80.

In den beiden folgenden Jahren stieß dem Gewerken Franz Xaver von
Litschgi ein Mißgeschick zu. Der Bergrichter hatte ihn nach dem Tode des
Obersteigers Franz Xaver Schwöllenbach im Dezember 1788 mit der Leitung
der Arbeiten auf dem zum Feldberg ziehenden Gang betraut. In Abweichung
von den Weisungen seines Vorgesetzten baute von Litschgi neben diesem
Gang. Die Bergleute ließen ihn rechts liegen und arbeiteten im Leeren fort,
wo sie auf ein nicht ergiebiges Trumm stießen, welches sie für den Gang
hielten. Als der Bergrichter nach einem Jahr das Werk visitierte, bemerkte
er den Fehler. Am 2. Dezember 1789, vormittags 11 Uhr, befahl er, rechter
Hand hinauszubrechen. Der Erfolg stellte sich alsbald ein. Gegen Abend schon
konnten die Bergleute „einen ganzen Trog voll der schönsten Erze" vorzeigen.
Die Ausbeute hielt bis Ende März 1790 unvermindert an. „Es ist folglich der
bergverständige Franz Xaver von Litschgi selbst schuld daran, daß man im
Jahr 1789 nicht so viel Erz erobert hat, daß das Werk sich wenigstens hätte
[reibauen können", schrieb der Bergrichter in einem Bericht an die Regierung81
, und zusammenfassend stellte er fest, daß, seit Franz Anton von
Litschgi das Zeitliche gesegnet hatte, immer mit Schaden gebaut worden sei.
Bis März 1790 betrug die Einbuße im ganzen 4032 Gulden.

77 GLA 229/44 787 fol. 294.

78 GLA 229/44 785 fol. 117.

79 Karl Martin, Die Einwanderung aus Savoyen nach Südbaden. Diese Zeitschrift Jahrlauf 1938/39
Heft 65/66 Seite 41. Der Adelsbrief vermerkt, daß Franz Anton Litschgi „in die Kayserl. Königl.
Dienste mildest auf- und angenommen" werde, weil er „durch Wiederherstellung des über 100
Jahr verliegen gebliebenen Bleywerks in dem sogenannten Hofs Grund sich nicht nur rühmlich
verwendet, sondern auch durch einen tiefer eingetriebenen Hauptstollen ein sehr nützliches Werk
daselbst zu Stande gebracht" hat. (Mitteilung des Herrn Balder von Litschgi in Stuttgart vom
8. Dezember 1968.)

80 GLA 229/44 785 fol. 384.

81 GLA 229/44 811 pag. 11.

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